Frage an Eva Botzenhart bezüglich Umwelt

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Eva Botzenhart
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Ole B. •

Frage an Eva Botzenhart von Ole B. bezüglich Umwelt

Sehr geehrte Frau Botzenhart,
Wieso gibt es in Ottensen die gelbe Tonne nur vereinzelt? Wieso wird kein Biomüll gesammelt? Was geschieht mit dem gelben Sack in Hamburg? Wie hoch ist die Recyclingquote in Hamburg? Gibt es Pläne in Hamburg den Müll zu reduzieren? Wie sehen die aus und wann werden die umgesetzt?
Vielen Dank
ole bentz

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr B.,
vielen Dank für Ihre interessierten Fragen.

Wieso gibt es in Ottensen die gelbe Tonne nur vereinzelt?
Ihre Beobachtung, dass es die Gelben Wertstofftonnen in Ottensen nur vereinzelt gibt, ist erstmal richtig. Aufgrund der häufig sehr beengten Platzsituation in innenstadtnahen Ortsteilen besteht oft keine Möglichkeit, eine Gelbe Tonne aufzustellen. In diesem Fall haben die Bürger*innen die Möglichkeit Leichtverpackungen und stoffgleiche Nichtverpackungen über den ebenfalls kostenlosen Gelben Sack zu entsorgen. Die Aufstellung der Tonne bzw. Nutzung der Säcke ist in Hamburg allerdings freiwillig. Während für die Restmülltonne monatliche Gebühren anfallen, sind die Wertstofftonne und der Wertstoffsack jedoch kostenlos. Durch das Aufstellen einer Wertstofftonne und den dadurch möglichen Umstieg auf eine kleinere Restmülltonne können Abfallgebühren gespart werden. Diese Tatsache soll die Hamburger Haushalte zur Mülltrennung animieren. Zusätzlich zu den Wertstofftonnen und Wertstoffsäcken gibt es aus diesem Grund zahlreiche im Stadtgebiet verteilte Depotcontainer, über die Wertstoffe kostenlos entsorgt werden können.

Wieso wird kein Biomüll gesammelt?
Gemäß der Hamburgischen Bioabfallverordnung ist die Aufstellung einer Tonne für Bioabfälle seit 2011 Pflicht für alle Hamburger*innen. Von dieser Pflicht befreien lassen, kann sich, wer selbst kompostiert oder wo die Platzsituation eine Aufstellung der Tonne nicht zulässt. Zurzeit sind rund 2/3 der Hamburger Haushalte an die Biotonne angeschlossen. Die BUKEA arbeitet zusammen mit der Stadtreinigung Hamburg daran die verbleibenden Haushalte ebenfalls an die Sammlung der Bioabfälle anzuschließen.

Was geschieht mit dem gelben Sack in Hamburg?
Die Entsorgung und Verwertung der Wertstoffe wird in Hamburg von privaten Betrieben übernommen. Diese lassen den Inhalt der Gelben Tonne zunächst nach unterschiedlichen Kunststoff- und Metallarten sortieren. Die meisten Materialien werden anschließend verwertet. So werden sortenreine Kunststoffe beispielsweise gemahlen und zu Granulat geschmolzen, das später als Basis für neue Kunststoffprodukte dient. Da allerding immer noch viele Kunststoffverpackungen aus Verbundmaterialien bestehen, die sich nicht für die stoffliche Verwertung trennen lassen, gehen diese in die sogenannte „thermische Verwertung“ der Hamburger Müllverbrennungsanlagen. Die dort entstehende Wärme wird ins Hamburger Fernwärmenetz eingespeist.

Wie hoch ist die Recyclingquote in Hamburg?
Die Gesamtrecyclingquote der Stadtreinigung Hamburg lag 2019 bei 58,2% (siehe Jahresbericht der SRH von 2019).

Gibt es Pläne in Hamburg den Müll zu reduzieren? Wie sehen die aus und wann werden die umgesetzt?
Das Aufkommen an Abfällen aus privaten Haushalten hat sich in den letzten Jahren stetig verringert. 2016 lag die Menge an eingesammelten Abfällen bei 471,2 kg/a und Einwohner, 2019 wurden noch 450 kg/a und Einwohner eingesammelt (siehe Abfallstatistik Hamburg 2019).
Einige Pläne zur Reduktion des Mülls in Hamburg wurden bereits in die Tat umgesetzt. So wurde zum Beispiel schon 2017 mit Cafés und Bäckereien vereinbart, dass auch mitgebrachte eigene Behälter oder Pfandbecher mit Getränken befüllt werden.
Auch der aktuelle rot-grüne Koalitionsvertrag sieht unterschiedliche Ansätze vor, um das Abfallaufkommen zu reduzieren. Dazu gehört z.B. die Stärkung von Mehrweg-Systemen, die Förderung von Unverpackt-Angeboten und nachhaltigen Veranstaltungsformaten. Die Grüne Bürgerschaftsfraktion setzt sich dafür ein, die im Koalitionsvertrag angestrebten Maßnahmen innerhalb dieser Legislaturperiode umzusetzen.

Freundliche Grüße
Eva Botzenhart

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