Omikron wird in anderen Teilen der Welt wie eine Grippe (Spanien) eingestuft. Blickt die deutsche Politik nicht über den Tellerrand? Wieso wird hier Impfpflicht überhaupt diskutiert?

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Falko Mohrs
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Hallo Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. In Spanien wird diese Frage gerade berechtigterweise, genauso wie in Deutschland auch, diskutiert. Denn eins ist klar: das Virus wird nicht von alleine verschwinden und wir werden lernen müssen, damit zu leben.

Spanien hat, im Gegensatz zu uns, eine sehr hohe Impfquote von über 90 Prozent. Aber auch dort sterben immer noch, wie in dem Handelsblatt-Artikel erwähnt, zu viele Menschen.

Auch die WHO warnt, dass die Pandemie noch lange nicht vorbei ist. Es könnten immer neue Virusvarianten auftauchen. Krankheiten oder Erreger werden als endemisch bezeichnet, wenn sie dauerhaft und gehäuft in einer begrenzten Region oder in Teilen der Bevölkerung vorkommen.

Endemie bedeutet aber keinesfalls, dass die Krankheit harmlos ist. Das macht das Beispiel der in vielen Regionen endemischen Malaria deutlich.

Wie bei allen politischen Entscheidungen muss es also auch hier eine Güterabwägung geben. Ich gehe davon aus, und verlasse mich dabei auf die Erkenntnisse von Experten, dass wenn wir über den Scheitelpunkt der Omikron-Welle hinaus sind, es zu einer deutlichen Entspannung der Lage auch in Deutschland kommen wird. Dass dieser Zeitpunkt eher früher als später kommen wird, hängt wesentlich von einer hohen Impfquote ab. Ein mögliches Instrument dahin, nämlich die Frage der Impfpflicht,  wird der Deutsche Bundestag zu diskutieren und zu entscheiden haben.

Auch, um im kommenden Herbst vor eine mögliche Welle zu kommen und nicht wieder hinterherlaufen zu müssen, ist das Gebot der Stunde: Impfen.

Mit freundlichen Grüßen

Falko Mohrs