Frage an Frank-Michael Malchow bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Frank-Michael Malchow
DIE FRAUEN
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Frage von Lukas W. •

Frage an Frank-Michael Malchow von Lukas W. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Lieber Herr Malchow,
auf einem ihrer Plakate habe ich einen am Kopf entstellten Affen gesehen. Dazu folgende Fragen:
1. Was ist mit dem Tier geschehen?
2. Warum werden Affen die Köpfe aufgeschnitten?
3. Wollen Sie alle Tierversuche abschaffen?

Ich habe heute Mittag einen Döner mit Knoblauchsauce gegessen. Darf ich das noch, wenn Sie an der Macht sind oder muss ich mit Einschränkungen rechnen?
Sind Menschen, die Tiere töten, härter zu bestrafen?
Ist der Mensch mehr wert als ein Tier?

Vielen Dank für Ihre Antworten.
Lieber Gruß,
Lukas Wiesenhütter

Antwort von
DIE FRAUEN

Lieber Herr Wiesenhütter,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die ich nunmehr beantworten möchte.

Der Affe sitzt unbeweglich im sog. Primatenstuhl. Ihm wurde die Schädeldecke aufgebohrt, um Experimente mit dem Ziel der Erforschung des Gehirns durchzuführen. Nach einer tagelangen Durstphase bekommt er erst tröpfchenweise Flüssigkeit, wenn er die entsprechende Reaktion zeigt. Mir fällt es schwer, diese Sätze zu schreiben. Die Schmerzen, die der Affe, der dem Menschen biologisch sehr nahe steht, durchmacht, sind unbeschreiblich! Sie sind auch durch nichts zu rechtfertigen!

Die grausame und unnötige Forschungsmethode „Tierversuch“ gehört abgeschafft! Es spielt keine Rolle, ob die Ergebnisse aus den zahlreichen Tierversuchen auf den Menschen übertragbar sind oder nicht – sie sind in jedem Fall aus ethischen Gründen abzulehnen. Wir fordern das ausnahmslose Verbot aller Tierversuche! Es gibt bereits zahlreiche Alternativmethoden wie z.B. in-vitro (Zellkulturen) oder Computersimulationen.

Tiere sind leidensfähige Individuen, die Schmerz und Freude genau wie wir Menschen empfinden können. Wir haben kein Recht dazu, sie auf qualvoller Enge gefangen zu halten und sie als Messinstrumente oder Versuchsobjekte zu benutzen. Ich mache keine Unterschiede, was das Leid betrifft; ich kenne keine Hierarchie des Schmerzes. Mensch und Tier sind gleichrangig und deshalb gleichgewichtig zu berücksichtigen – auch in der Politik!

Zu Ihrer anderen Frage: Es ist auch immer eine sehr persönliche Einstellung und Entscheidung, ob man konsequent Tierschutz praktiziert oder ob man gedankenlos mit unseren fühlenden Mitgeschöpfen als Konsumgut umgeht. In diesen Tagen, wo ganz Deutschland über den Gammelfleischskandal redet, wäre es gut darüber nachzudenken, ob man Billig- oder Ökofleisch kauft.. Erstgenanntes bedeutet auf jeden Fall Tierleid: Massentierhaltung; Zweitgenanntes kostet natürlich etwas mehr. Jeder Schritt in die richtige Richtung ist ein wichtiger Schritt für mehr Tiergerechtigkeit. Wenn jemand, der bisher zehn Wurstsemmeln pro Woche gegessen hat, nun nur noch fünf isst, so ist das ein Schritt in die richtige Richtung.

Es gibt auch schon Öko-Döner. Außerdem: Fleisch aus Massentierhaltung ist zudem für die Menschen gesundheitlich stark bedenklich. Das Fleischessen wird meine Partei nicht verbieten, aber immer für mehr vegetarische Kost werben, z.B. in der Schulspeisung.

Menschen, die Tiere aus Freude am Spaß töten (z.B. Jäger), sind durchaus hart zu bestrafen. Metzger können und sollen nicht bestraft werden, solange Tiere noch zur menschlichen Ernährung „dienen“. Menschen, die Tiere schächten, also betäubungslos schlachten, muss die Härte des Gesetzes treffen.

Lassen Sie mich bitte mit einem Ausspruch von Hermann Gmeiner, dem Vater der SOS-Kinderdörfer, schließen: „Gutes tun ist leicht, wenn viele helfen!“

Mit menschen-, umwelt- und tierfreundlichen Grüßen
Ihr Frank-Michael Malchow