Frage an Friedrich Hofmann bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Friedrich Hofmann
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Frage an Friedrich Hofmann von Philipp H. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Wie schätzen Sie die aktuelle Situation der Auto- und Zuliefererindustrie in der Region Eisenach ein?

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Die Wartburgregion ist von Auto- und Zulieferindustrie geprägt. Sie ist bereits von der Weltwirtschafts- und Finanzkrise erfasst, aber auch besonders von der Strukturkrise bei der Umstellung auf Elektromobilität. Sie leidet auch besonders unter der Umweltkrise mit Waldsterben, Müllverbrennung, LKW-Anlieferung bei Opel, Werraversalzung und Giftmülleinlagerung unter Tage. Seit 2015 wurden in der Industrie bereits 2.650 Arbeitsplätze vernichtet - und es fängt erst richtig an: Rege war als erstes von Insolvenz betroffen, dann Mitec, wo die Schließung droht. Cablotec in Ebenshausen, Plastic Omnium in Stockhausen und Autotest in Eisenach sollen aktuell geschlossen werden. Nächste Kandidaten sind offenbar AE in Gerstungen und Hirschvogel in Marksuhl. Bei Opel wurden bereits 500 bis 600 Arbeitsplätze vernichtet, bei den Zulieferern wie Lear und TVS ebenfalls hunderte. Die Zukunft des Opelwerkes steht in Frage, weil durch den Investitionsboykott des PSA-Konzerns die Produktion des neuen Modells nicht in Gang kommt. Was ihnen einfällt ist ausschließlich Arbeitszeitverlängerung. Das alles belastet die Arbeiter und ihre Familien extrem. Als Gewerkschafter und Betriebsrat rufe ich auf, sich zu organisieren und gemeinsam zu kämpfen. Die Region muss aufstehen im Kampf um Ausbildung und Arbeitsplätze! Wir können auch umweltfreundliche Produkte bauen, aber der Kapitalismus ist nur an Maximalprofit interessiert. Eine harmonische "Transformation", von der manche in der IG Metall Träumen, gibt es nicht, sondern alles muss hart erkämpft werden. Die Region muss in dieser Situation durch einen Automobilarbeiter im Landtag vertreten werden - dafür kandidiere ich.