Frage an Gabriela Seitz-Hoffmann bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Gabriela Seitz-Hoffmann
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Peter M. •

Frage an Gabriela Seitz-Hoffmann von Peter M. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrte Frau Seitz-Hoffmann,

Ist die Rente mit 67 bzw. 65 Jahren ist eine Ungerechtigkeit?
Hier werden die geleisteten Berufsjahre viel zu wenig berücksichtigt.
Diejenigen die bis zum 30. Lebensjahr studieren kommen nur auf 37 Berufsjahre während diejenigen die mit 16 Jahren zu arbeiten beginnen, leisten 49 Berufsjahre. Leider sind diese meist in körperlich belastenderen Berufen und sind gar nicht in der Lage so lange zu arbeiten. Außerdem haben diese Berufsgruppen meist eine deutlich kürzere Lebenserwartung und somit eine kürzere Rentenbezugsdauer. Dies ist in meinen Augen eine Ungerechtigkeit die zum Himmel schreit.
Wie sehen Sie diese diese Ungerechtigkeit?

Mit freundlichen Grüßen

Portrait von Gabriela Seitz-Hoffmann
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Maier,

diese Frage habe ich mir auch schon gestellt. Es ist so, dass die Rentenhöhe nach den geleisteten Arbeitsjahren berechnet wird. In sofern ist der Arbeitnehmer mit 37 Arbeitsjahren schlechter gestellt als der mit 49 Berufsjahren. Also doch einigermaßen "gerecht". Aber jemand, der später mit der Arbeit beginnt, kann eventuell länger - auch bis 67 Jahre - arbeiten. Diesen Umstand empfinden Sie als ungerecht, weil es bei vorzeitigem Ruhestand Abschläge gibt. Würde man jetzt nur noch die wirklichen Arbeitsjahre heranziehen, ohne das "Lebens"-alter zu berücksichtigen wäre die Rente nach genügend Arbeitsjahren zu 100 % fällig. Das genau will aber der Gesetzgeber meiner Meinung nach nicht. Der gewünschte Einspareffekt fiele nämlich flach und die Rentenkassen wären stärker belastet. Aber auch der Arbeitnehmer, der bis zum 67. Lebensjahr arbeitet, zahlt mehr in die Kasse ein und bekommt weniger (2 Jahre seiner Lebenszeit hat er mehr gearbeitet) Rentenzahlungen heraus. Ist also nicht wirklich besser gestellt, als der, der Abschläge in Kauf nehmen muss. Nach meiner Meinung ist die Rente mit 67 Jahren also eine gewollte Rentenkürzung um die Rentenkassen zu entlasten.
Herr Blüm hat zwar vor Jahren behauptet "Die Rente ist sicher", aber selbst die CDU gibt inzwischen zu, dass dies heute nicht mehr stimmt. Wir bräuchten mehr mutige und vorausschauende Politiker, die den Wählern die Wahrheit über die tatsächliche "Kassenlage" sagen und danach Verbesserungen erarbeiten, die dem Gerechtigkeitsempfinden innerhalb einer Gesellschaft Rechnung tragen.

Ich wünschen Ihnen alles Gute.

Mit freundlichen Grüßen
Gabriela Seitz-Hoffmann