Frage an Gabriele Molitor bezüglich Familie

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Gabriele Molitor
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Frage von Carmen W. •

Frage an Gabriele Molitor von Carmen W. bezüglich Familie

Sehr geehrte Frau Molitor!

Wir sind die Fam. Willms aus Euskirchen.
Es geht um Folgendes. Leider konnte uns bis jetzt Niemand richtig weiterhelfen bzw. wurde nur immer drum herum gesprochen. Oder nur das gesakt was wir selber schon wussten. Deshalb hoffen wir von ganzem Herzen das sie uns jetzt endlich weiterhelfen können.
Es geht darum das unser grösster Wunsch wäre noch ein Kind zu bekommen. Das Problem an der Sache ist, das ich sehr krank bin und auf normalem Wege leider kein Kind zeugen kann da meine Spermien leider viel zu langsam sind. Und die einzige Chance noch ein Kind zu bekommen wäre eine künstliche Befruchtung (IXi Behandlung). Unser Problem an der Sache ist, das wie sie ja bestimmt wissen, die Krankenkassen leider nur noch 50% der Kosten übernehmen. Und diese Kosten sind einfach unbezahlbar für uns. ca 1500 € für einen Versuch. Unsere jetzige Frage an sie ist, wird es in absehbarer Zeit eine Gesetzesänderung geben betr der Kostenübernahme das es wieder zu 100% übernommen wird. Frage sie dieses auch nur aus dem Grund, da diese Info jetzt schon seit längerer Zeit im Internet kusirt. Auch von Seiten der Politik soll diese Änderung in Planung sein. Aber was genaueres erfährt man leider nicht. Und die Krankenkassen können einem auch nicht richtig weiterhelfen.
Aus diesem Grund wende ich mich an sie, da ich durch Zufall hier im Internet auf diese Seite gestossen bin. Hoffe sehr das sie uns weiter helfen können ob es eine Gesetzesänderung wegen der Kostenübernahme zu 100% geben wird.
Hoffe sehr auf ihre Verstäntnis für unsere Situation und aus diesem Grund wäre ich ihnen unentlich Dankbar uns wenigstens diese einzige Frage zu beantworten, da wir bis jetzt diese Frage nie beantwortet bekommen haben. Bzw. lediglich das was wir schon wussten. Danke ihnen hiermit schon einmal für ihre Mühe im voraus.

Gruß Fam Willms

Porträtfoto Gabriele Molitor
Antwort von
FDP

Sehr geehrte Familie Willms,

haben Sie vielen Dank für Ihre E-Mail vom 27. Oktober 2009, in der Sie mich um Informationen zur Kostenübernahme für künstliche Befruchtungen bitten. Gerne werde ich Ihnen hierzu die Position von uns Liberalen darlegen.

Die FDP-Bundestagsfraktion räumt der Familienpolitik insgesamt einen sehr großen Stellenwert ein. Unser Ziel ist es dabei, familien- und kinderfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen, die Menschen dazu ermutigen, sich Kinder als Teil ihres Lebens zu wünschen. Für Ihre Situation habe ich daher großes Verständnis. Ich finde es – nicht zuletzt als Mutter von zwei Kindern und im Hinblick auf die demographische Entwicklung in unserem Land– sehr bedauerlich, dass es eine große Gruppe von Paaren gibt, die sich ihren Herzenswunsch nicht erfüllen können.

Für die FDP-Bundestagsfraktion steht an dieser Stelle aber auch fest, dass Leistungen zur künstlichen Befruchtung nicht allein Aufgabe der Beitragszahler der gesetzlichen Krankenversicherungen sein können. Wenn die Politik hier stärker fördern möchte, dann ist das aus unserer Sicht eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch aus Steuermitteln gezahlt werden muss. An dieser Stelle sollen auch Erfahrungen aus verschiedenen Modellen der Förderung einfließen. So werden beispielsweise in Sachsen künstliche Befruchtungen ab dem zweiten Versuch durch Zuschüsse aus dem Landeshaushalt gefördert. Diese Paare müssen dann nur noch ein Viertel der Kosten selbst tragen.

Trotz der prekären Situation der öffentlichen Haushalte werden wir Liberale in dieser Legislaturperiode eine Debatte anstoßen, die das gesamtgesellschaftliche Interesse stärker in den Mittel-punkt rückt. Außerdem wollen wir darüber diskutieren, wie die Erfolgsaussichten der künstlichen Befruchtung erhöht werden können, da eine höhere Anzahl von Wiederholungsversuchen für Paare in jeder Hinsicht eine starke Belastung darstellt. Ob und wann am Ende dieser Diskussion eine 100-prozentige Übernahme der Kosten gewährleistet ist, vermag ich Ihnen an dieser Stelle allerdings leider noch nicht zu sagen.

Ich versichere Ihnen, dass ich die Entwicklung auch in Zukunft aufmerksam verfolgen werde. Für den Moment verbleibe ich in der Hoffnung, dass Sie sich von meiner zunächst negativen Antwort nicht entmutigen lassen und auch weiterhin an Ihrem Kinderwunsch festhalten werden.

Mit freundlichen Grüßen

Gabriele Molitor