Frage an Gabriele Molitor von Niklas G. bezüglich Gesundheit
Guten Tag Frau Molitor,
meine Frage bezieht sich auf ihre Teilnahme beim Chat zum Thema "Straffrei kiffen?" auf www.mitmischen.de.
Ihre Einstellung zu diesem Thema kam eindeutig heraus. Die von Ihnen benutzten Argumente hingegen waren zum größten Teil schlichtweg inkorrekt oder weichten von der eigentlichen Frage ab.
Ich könnte Ihnen zu fast jeder Ihrer Antworten eine Nachhilfestunde geben und ihnen die unhaltbarkeit nachweisen. Da ich aber nicht vorhabe Ihnen hier eine Standpauke zu halten lasse ich das einfach mal so stehen und bitte sie, sich doch mehr mit der Materie zu befassen und keine veralteten, längst wiederlegten oder einfach nur falsche Aussagen als richtig zu verkaufen.
Zu meiner Frage:
Ziel der Drogenpolitik ist es Problemkonsum zu verhindern. Ein Problemkonsum findet allerdings nur bei einem sehr geringen Anteil der Konsumenten statt (etwa 1% aller Konsumenten). Ein wesentlich größerer Teil der Konsumenten ist hingegen von den Folgen der Strafverfolgung betroffen. Da Sie an der Repression festhalten, gehe ich davon aus, dass Sie die Strafverfolgung für richtig halten. Eine Bestrafung erhalten also auch die Personen mit einem problematischen Konsummuster. Diese Menschen brauchen jedoch keine Bestrafung, sie brauchen Hilfe! Ein solches Konsummuster hat immer einen Hintergrund, und erscheint nicht einfach weil "der Stoff so stark ist und sofort abhängig macht".
Die Gruppe der Konsumenten mit einem risikoarmen und verantwortungsvollen Umgang mit Cannabis braucht weder Hilfe nocht Strafverfolgung, oder denken Sie, dass jeder der ab und an ein Bier trinkt hilfe braucht?
Wie rechtfertigen sie also die strafrechtliche Verfolgung aller Konsumenten, insbesondere der Problemkonsumenten denen sie eigentlich helfen sollten? Denken sie allen ernstes, dass eine Strafverfolgung die beste Methode ist den Menschen zu helfen?
Sehr geehrter Herr Goldgräber,
ich stimme mit Ihnen überein, dass Drogenabhängige kranke Menschen sind, die umfassende medizinische Hilfe und Unterstützung brauchen. Deshalb stellt die Drogen- und Suchtpolitik der Bundesregierung nicht nur die Bekämpfung der Drogenkriminalität in den Mittelpunkt, sondern auch Prävention, Therapie und Hilfe zum Ausstieg.
Am 15. Februar 2012 hat die Nationale Strategie zur Drogen- und Suchtpolitik das Bundeskabinett passiert. Die Nationale Strategie beschreibt die Grundlagen und Herausforderungen der Drogen- und Suchtpolitik der nächsten Jahre und löst den Aktionsplan Drogen und Sucht von 2003 ab. Hauptziele der Strategie sind die Reduzierung des Konsums legaler und illegaler Suchtmittel sowie die Vermeidung drogen- und suchtbedingter Probleme.
Die Strategie betont die zentrale Bedeutung der Gesundheitsförderung und Prävention in der Gesundheitspolitik. Sie setzt einen besonderen Schwerpunkt auf zielgruppenspezifische Suchtprävention, Gesundheitsförderung und Frühintervention. Darüber hinaus bezieht sie Maßnahmen zur Beratung und Behandlung, Hilfen zum Ausstieg, Maßnahmen zur Schadensreduzierung sowie gesetzliche Maßnahmen mit ein. Für die einzelnen Suchtstoffe und Suchtformen werden in der Strategie konkrete Zielsetzungen beispielhaft aufgeführt und mit Maßnahmen unterlegt.
Mit freundlichen Grüßen
Gabriele Molitor