Frage an Gerda Hasselfeldt von Mario C. S. bezüglich Umwelt
Sehr geehrte Frau Hasselfeldt,
was sagen Sie zum Sachverhalt, dass nach ihren wie Lobbyarbeit für die Atomindustrie aussehendem Einsatz für die Revisionsklausel ihr Wirken jetzt auf den nicht notwendigen Ausbau der Stromnetze in Bayern - gegen den Einsatz von erheblichen Steuersummen für ein dem holländischem Finanzamt gehörendes Unternehmen "TenneT" mit "Sitz in Bayreuth" gilt?
Es würde mich natürlich auch sehr interessieren, wie ihre Bundesregierung es begründet, daß dieses ehemals aus Bayernwerk, Viag bzw. e.on hervorgegangene Unternehmen EnneT inklusive ALLER vom deutschen und bayrischen Steuerzahler bezahlter Stromleitungen und Strommasten an den "holländischen Staat" hat "verkauft werden dürfen"!
Da der Platz hier nicht ausreicht und Sie ja bereits am 24.02.2012 im Gasthof Doll in Ried bei Markt Indersdorf zu den dortigen Landwirten ihrer CSU sprechen wollen um "Werbung" für TenneT bzgl. "Flächenausgleiche", "Flächenverbrauch" sowie "Netzbaubeschleunigungsgesetz" plus "Energieeinspeisegesetz" machen wollen, wäre eine SCHNELLE Antwort ihrerseits erwünscht!
Mit freundlichen Grüßen
aus "ihrem" Wahlkreis 216
Fürstenfeldbruck+Dachau
Mario C. Sachs
Aktivist gegen Netzausbau
Sehr geehrter Herr Sachs,
Stromnetzausbau, hier insbesondere der Ausbau des Höchstspannungsübertragungsnetzes, ist ein zentrales Element der Energiewende. Die vorhandenen Infrastrukturen werden nicht ausreichen. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) hat in ihren Studien einen Ausbaubedarf von 350 km bis zum Jahr 2015 sowie weiteren 3.600 km bis zum Jahr 2020 ermittelt. Nicht alle Regionen werden nämlich aus eigener Kraft in der Lage sein, ihren Energiebedarf mit dem vor Ort abschöpfbaren Potential an Erneuerbaren Energien zu decken. Es ist notwendig, dass Strom von Orten mit besonders ergiebiger Energiegewinnung, etwa von Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee, ins Landesinnere transportiert werden kann und die Verbraucher erreicht.
Was Ihre Frage zu TenneT betrifft: Der staatliche niederländische Stromnetzbetreiber TenneT kaufte im Jahre 2010 das deutsche Höchstspannungsnetz von E.ON (Transpower Stromübertragungs GmbH). Mit dem Verkauf kam E.ON einer Auflage der EU-Kommission nach, die ein Kartellverfahren gegen den deutschen Energiekonzern eingeleitet hatte. Die EU-Kommission hatte E.ON vorgeworfen, eine marktbeherrschende Stellung einzunehmen und mit seiner Marktmacht die Strompreise in die Höhe getrieben zu haben. E.ON verpflichtete sich daraufhin gegenüber der EU-Kommission, u.a. sein Höchstspannungsnetz zu verkaufen. Im Jahre 2009 einigten sich E.ON und TenneT über den Verkauf, womit E.ON seine Verpflichtungen erfüllte.
Mit freundlichen Grüßen
Gerda Hasselfeldt, MdB