Frage an Gernot Erler bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Gernot Erler
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Frage an Gernot Erler von Hans H. H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Erler,

glücklicherweise besteht ein großer Konsens: Wir müssen uns deutlich zu den Werten unserer Kultur bekennen. Politiker sind Repräsentanten des Volkes, der Gesellschaft; wo kommen wir hin, wenn sie unsere Werte nicht sichtbar repräsentieren?

Sie tun es nicht ausreichend.

Der Anlass: zwei Fälle.

Vor einem Jahr habe ich in Paris eine beispielhafte Initiative zur Integration von Kindern aus den Maghreb-Staaten kennen gelernt. Ganz einfach kopierbar, kein großer Aufwand; für den, der die Initiative ergreift, wahrscheinlich sogar ein finanzieller Gewinn.

Ich habe den Parteivorsitzenden per Mail darüber berichtet: Eine sagenhafte Chance, eine Partei zu profilieren! Habe ich gedacht. Mit Herrn Christian Lindner hatte ich einen Dialog dazu, von den anderen nicht einmal eine automatische Empfangsbestätigung.

Im Juli habe ich an der Côte d´Azur auf den Strassen offizielle französische Reaktionen auf das Attentat in Nizza erlebt: beispielhafte öffentliche Darstellungen der Grundwerte der französischen Kultur. Dies hat mich veranlasst, Frau Dr. Merkel in einem Brief auf die Chancen solcher Aktionen hinzuweisen (wie sie bei uns in den 50er, 60er und auch noch den 70er Jahren noch zu beobachten waren). Mein Brief liegt jetzt drei Monate zurück, und wieder mache ich die Erfahrung: nicht einmal eine Empfangsbestätigung.

Das war einmal anders. Ich habe mich in der Vergangenheit immer wieder einmal an führende Politiker und Regierungsmitglieder gewandt, und stets erhielt ich eine Antwort, die bei mir den Eindruck hinterließ, die Mühe war nicht umsonst.

Politiker erscheinen mir heute als weitgehend geschlossene Kaste, beschäftigt mit ihren eigenen Problemen und Problemchen; ich rede daher nicht mehr von Politikverdrossenheit, sondern von Politikerfrustration der Bevölkerung.

Meine Frage an Sie: Werden Sie sich für eine größere Dialogbereitschaft der Politiker einsetzen?
Ich danke Ihnen.

Freundliche Grüße
Hans H. Hapke

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