Frage an Gregor Gysi von Jürgen Z. bezüglich Finanzen
Herr Gysi,
ihre Partei plakatiert zur Zeit im Wahlkamf: "Die Verursacher müssen zahlen! Millionäre zur Kasse!"
Gleichzeitig fordern sie Gleichheit für Alle und Gerechtigkeit.
Dazu meine Frage:
Hat ihre Partei eigentlich einen finanziellen Beitrag beim Wiederaufbau der DDR geleistet, die unter dem in der Verfassung der DDR festgeschriebenen Führungsanspruch der Partei der Arbeiter- und Bauernklasse (=SED) in den Bankrott gewirtschaftet wurde?
Wo sind eigentlich die Werte geblieben, die kurz vor der Vereinigung noch beiseite geschafft wurden?
Wo sind z.B. die Gelder der DDR-Rentenversicherung geblieben?
Ich bin gespannt auf ihre Antwort.
Jürgen Zapf
Sehr geehrter Herr Zapf,
Ihre Nachricht vom 13.9. hat mich erreicht.
Sie stellen zum Teil Fragen, die nur die Treuhandanstalt beantworten kann. Aber Sie selbst wissen, dass das Geld umgerechnet wurde. Es gab Unternehmen in der DDR, die in den Konkurs geschickt werden mussten, weil sie keinen Bestand hatten. Es gab aber auch solche Unternehmen, die Pleite gewirtschaftet wurden, um keine Konkurrenz zuzulassen. Die Wahrheit ist meist etwas differenzierter.
Es ist mir klar, dass Sie uns nicht mögen und das ist Ihr gutes Recht. Trotzdem gehört zu einer Demokratie, dass wir alternative politische Vorschläge unterbreiten dürfen. Soweit wir Menschen glaubwürdig erscheinen, werden und können sie uns wählen. Ich hoffe - wahrscheinlich im Unterschied zu Ihnen -, dass es möglichst viele sein werden.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi
Weitere Fragen an Gregor Gysi
Die Pensionen für Frauen liegen durchschnittlich bei 60 Prozent, die von Männern durchschnittlich bei 70 Prozent. Insgesamt ergibt dies einen Durchschnitt von 66 Prozent.
Wenn wir einen Weg finden, die Seiten, die er nicht kann zu überwinden und die anderen bewahren, dann spreche ich vom demokratischen Sozialismus. Sie können das aber auch gern demokratischen Kapitalismus nennen. Das ist mir eher egal.
Wenn Sie in die Politik gehen wollen, rate ich Ihnen, in der Kommunalpolitik zu beginnen, dann einen Weg in die Landes- und zum Schluss in die Bundespolitik zu suchen und zu finden.
Meines Erachtens wird in Großbritannien Herrn Assange niemals an die USA ausliefern. Ihm muss endlich Freiheit zuteilwerden.