Frage an Gregor Gysi bezüglich Finanzen

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Gregor Gysi
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Frage von Jürgen N. •

Frage an Gregor Gysi von Jürgen N. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Gysi,

zur Info ich bin 36 J. und stelle fest, dass ich mit 67 J. sprich wenn ich in Rente gehe H4 empfänger sein werde obwohl ich 500 € im Monat in diesen komischen Generationenvertrag einbezahle. Gleichzeitig habe ich mir die alternativ bzw. die Förderprodukte (Riester, Rürup) angeschaut und bin zu dem Ergebnis gekommen dieser Leibrentenschr. rechnet sich nicht. Jetzt meine Fragen wie stehen sie zu diesem komischen Generationenvertrag ich für meinen Teil habe nur das Gefühl, dass die vorangegangene Generation ihre Kinder, Enkel und Urenkel über den Tisch ziehen, weil bei dieser Summe man nach 45 Beitragsjahren und einer 6 % Verzinsung eigentlich Millionär sein sollte, und was hat sich die Bundesregierung bei diesen komischen Finanzprodukten gedacht? Oder handelt es sich hierbei um ein Lobbyisten Geschenke bzw. haben Politiker keine Ahnung von Geld?

Freue mich über ihre Antwort

P.S. Wenn es eine Möglichkeit gibt aus der gesetzlichen
Rentenversicherung auszusteigen wäre ich Dankbar wenn sie mir diese
mitteilen würden.

Mit freundlichen Grüßen aus Hohenstadt

Jürgen Nass

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Sehr geehrter Herr Nass,

ich glaube nicht, dass die ältere Generation die Verantwortung für das trägt, was Sie zutreffend kritisieren. Es waren die Fraktionen von Union, SPD, FDP und Grünen, die eine neue Rentenformel beschlossen und damit das Rentenniveau erheblich gesenkt haben. Sie sind auch nicht zu einer Reform dergestalt bereit, dass alle Menschen mit Einkommen künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einzuzahlen haben. Dann entstünden überhaupt keine Finanzierungsschwierigkeiten. Nur beispielhaft will ich darauf hinweisen, dass die Mindestrente in Norwegen bei 1.200 Euro liegt. Die verantwortlichen Politikerinnen und Politiker in Deutschland haben gerade für ihre Generation Altersarmut beschlossen. Wir halten das nicht für hinnehmbar.

Ferner haben Sie Recht, dass Lobbyisten bedient wurden. Von der Riesterrente lebt vor allen Dingen die Allianzversicherung. Außerdem war damit verbunden, dass die Unternehmen dafür nicht mehr einzuzahlen brauchen. Auch das halten wir für skandalös.

Es ist nicht so, dass Politikerinnen und Politiker keine Ahnung vom Geld haben, sondern ein großer Teil von ihnen verteilt es nur sehr ungerecht.

Sie haben keine Möglichkeit, aus der gesetzlichen Rentenversicherung auszutreten.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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