Frage an Gregor Gysi bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Gregor Gysi
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Frage von Stefan R. •

Frage an Gregor Gysi von Stefan R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Gysi,

zunächst einmal möchte ich Ihnen ein gesundes, neues Jahr wünschen.

Dann habe ich eine Frage, von der ich glaube, dass nur Sie diese hinreichend beantworten können.

Es geht um das Grundrecht zu Informationen / Nachrichten etc.
Ich finde es ist über die Jahre immer schwerer geworden sich zu Informieren.
In den Medien gibt es fast nur noch gleichgeschaltete Meldungen, die nicht (oder nur Teilweise) der Wahrheit enstsprechen.
Ich sehe hier mein Verfassungsmässiges Grundrecht gestört, da ich mich zwar Informieren kann, diese Informationen aber meistens nicht der Wahrheit entsprechen, oder nur zum Teil wahr sind.

Wahrheiten findet man dann eher in Ihren Reden, bei (wirklich) unabhängigen Newsseiten, zu nachtschlafenden Zeiten auf Spartensendern, oder bei Eigenrecherche.

Ich finde dies ist ein ganz wichtiger Punkt und Sie hatten in einer Rede mal gesagt, dass Sie schnell im Fernsehen sind, wenn Sie Kritik an Ihrer eigenen Partei üben, sich aber sehr anstrengen müssen, wenn es um wichtige Entscheidungen, oder Erfolge ihrer Partei geht.

Die einseitige Berichterstattung stört nach meinem Empfingen ebenfalls mein Grundrecht, so wie mein Demokratieverständniss.

Hierzu habe ich nun zwei Fragen:

Ist es so, dass diese gleichgeschalteten Nachrichten (z.B. zur Europa Schuldenpolitik / geschönte Arbeitslosenzahlen) zum Teil (oder ganz) von der Regierung, Banken und Konzernen gesteuert und möglicher Weise von unseren Steuergeldern (Öffentlich Rechtlich usw.) finanziert werden?
Und kann man dagegen nicht etwas tun, in Bezug auf das Grundrecht auf Information und bezüglich der stark gesteuerten Beeinflussung der Bürger, wie eine Sammelklage?

Ich muß Ihnen sagen, dass mich das wirklich unglaublich stört, besonders da ein Großteil der Menschen durch die falschen Informationen stark beeinflußt wird. Ihre Partei trifft das ja ebenfalls ungerechter Weise oft sehr Negativ.

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Richardt,

Ihre Nachricht vom 31. Dezember hat mich erreicht.
Natürlich ist die Situation höchst unbefriedigend. Bei den meisten Medien gibt es private Eigentümer, die wiederum mit anderen verbunden sind. Das alles hat Folgen. Von den öffentlich-rechtlichen Medien gibt es einen starken politischen Einfluss. Wir werden immer wieder dagegen streiten und für eine viel unabhängigere Informationspolitik kämpfen. Vorzüge bietet allerdings das Internet, weil es mit dem Wahrheitsmonopol bestimmter Medien bricht. Aber es dauert noch, bevor wir eine wirklich angemessene Informationspolitik erleben werden.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Gysi

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