Sehr geehrter Herr Gysi,

mit Interesse verfolge ich die Entwicklung der LINKEN in Sachen Tierschutz und begrüße diese Entwicklung von ganzen Herzen, denn tatsächlich kann man kaum noch eine Partei wählen, aus Sicht des Tierschutzes, welches konsequent auch ihren Versprechen folgt.

Ich habe auch die Entwicklung der LINKEN hinsichtlich Wildtierverbot im Zirkus verfolgt und auch desöfteren aufgrund dieser Entwicklungen mein kreuz bei den LINKEN gesetzt.

Ich habe selbstverständlich kritisch Ihr Engagement beim Zirkus Krone (Patenschaft) verfolgt, jedoch auch damit abgetan, dass es schon längere zeit her ist, leider jedoch habe ich soeben Ihr Statement diesbzgl. gelesen, wo Sie schreiben:
>Sehr geehrter Herr XXX,

vielen Dank für die Nachricht vom 19. Oktober.

Selbstverständlich weiß ich, dass Wildtiere im Zirkus nicht artgerecht gehalten werden können. Das gilt aber auch für den Zoo und den Tierpark. Auf der anderen Seite geht es Wildtieren in der freien Natur auch nicht nur gut.
Für mich ist das größere Problem wie man Menschen zur Liebe für Tiere bewegt. Nach meinen Erfahrungen ist das Erlebnis von Wildtieren im Zirkus, im Zoo und im Tierpark besonders wichtig, um eine solche Beziehung aufzubauen. Lernte man Tiere überhaupt nur über Dokumentarfilme kennen, entstünde eine solche Zuneigung nicht.

Natürlich weiß ich, dass eine Mehrheit in meiner Partei und in meiner Fraktion eine andere Auffassung vertritt. Ich habe hier eine Minderheitsmeinung, die ich nicht übertrieben öffentlich vertrete.

Mit herzlichen Grüßen

Gregor Gysi<

Diese Antwort schockiert mich, denn ganz deutlich gestehen Sie ein, dass Tiere in Zoo und Zirkus - wo ich komplett konform mit Ihnen gehe - nicht artgerecht gehalten werden können, jedoch schockiert mich Ihre Folgerung, dass es den Tieren in der Natur ebenfalls nicht immer gut gehe.
Das kann doch nicht ernsthaft eine Rechtfertigung für lebenslange Gefangenschaft von Tieren sein, oder?
Hier bitte ich um Aufklärung.