Frage an Gustav Herzog bezüglich Soziale Sicherung

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Gustav Herzog
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Frage von Marco S. •

Frage an Gustav Herzog von Marco S. bezüglich Soziale Sicherung

Ist es moralisch verwerflich in dieser Gesellschaft durch Strebsamkeit und Fleiß sozialen Wohlstand anzustreben?
Ist es verwerflich der Meinung zu sein, dass es arbeitenden, steuerzahlenden Menschen spürbar besser gehen müsse, als solchen die dazu aus irgendeinem Grund nicht in der Lage sind?
Politikerinnen wie Frau Nahles vermitteln mir permanent den Eindruck, dass die Antworten auf beide Fragen in der SPD ´Ja´ lauten.
Gibt es eigentlich eine Grenze für soziale Verantwortung. Als Single werde ich steuerlich gegenüber einem Familienvater massiv benachteiligt, in der gesetzlichen Krankenkasse zahle ich ausserdem für die Kinder meiner Kollegen mit, von den vielen Menschen ohne eigenes Einkommen mal abgesehen.
Bei jeder Fahrt an die Tankstelle, fließt ein Großteil meines Geldes in die Finanzierung der Ostrenten usw., usw.
Ist das alles nichts, weil ich ja Netto immer noch ein wenig mehr habe als ich zum existieren benötigen würde?
Bin ich unsozial, weil ich sage, dass es mir jetzt langsam reicht?
Habe ich für meine Ausbildung tausende DM Schulden gemacht, um mir jetzt noch Vorwürfe machen lassen zu müssen?
Eigentlich sollten die Politiker allen dankbar sein, die noch Steuern zahlen und die nicht aufmucken, obwohl sie mehr als Grund dazu hätten.
Stattdessen wird nach immer mehr Geld geschrien. Neue KFZ Steuer, Erbschaftssteuer, Mehrwertsteuer, Gesundheitsreform usw.
Wenn Sie dann mal was vom Staat benötigen, dürfen Sie für jede Kleinigkeit nochmal extra zahlen und nicht zu knapp. Natürlich nur wenn Sie ein Einkommen haben, ansonsten ist alles frei.
Und da soll kein Frust aufkommen?
Aber solange es noch Menschen in diesem Land gibt, die über Privatvermögen verfügen, brauchen wir keine strukturellen Änderungen, sondern nur weitere Steuererhöhungen.
In einem Land in dem der Bürger nur noch Zahler oder Bezieher ist, braucht man sich über desaströs niedrige Wahlbeteiligungen nicht zu wundern.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Schwonke,

aus Ihrem Beitrag auf Abgeordnetenwatch.de kann ich keine sachliche, konkrete Frage herauslesen.

Daher erwidere ich Ihre "Meinungsäußerung", die sich in praktisch allen Punkten gegen die Grundlagen unseres Sozialstaates stellt, mit folgender kurzer Stellungnahme:

Solidarität ist der Kitt, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Sie kommt jeder Bürgerin und jedem Bürger zu Gute. Auch wenn Sie persönlich derzeit glauben, diese Solidarität nicht zu brauchen, sichert sie auch Ihre Lebensrisiken ab.

Wer in diesem Land höhere Einkünfte bezieht und/oder ein größeres Eigentum hat, profitiert absolut angemessen davon- aber Eigentum verpflichtet auch. Ebenso wie das Gemeinwohl. Das steht schon so im Grundgesetz und ich kann nur hoffen, dass Sie dieses nicht auch in Zweifel ziehen.

Auf Deutsch: Stärkere Schultern haben mehr zu tragen als schwächere.

Mit freundlichen Grüßen

Gustav Herzog, MdB