Frage an Hans-Michael Goldmann von Jan L. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung
Sehr geehrte Herr Michael Goldmann,
Ich bin von der Fachschule Agar aus Lüneburg.
Wir behandeln gerade im Unterricht das Thema die Biogasanlag und ich habe nun ein paar Fragen an Sie.
Wie weit haben sich die Gesetzte für Biogasanlagen in den letzten 10 Jahren verändert und wieso?
Wie lange werden Biogasanlagen noch bezuschusst und wäre es abzusehen das die Subventionen ganz eingestellt wird?
Wie viel Biogasanlagen darf es in Deutschland überhaupt geben kommt bald ein Limit?
Wo sehen Sie die Vor-Nachteile der Biogasanlagen?
Ich würde mich über eine Antwort sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Jan Langhans
Sehr geehrter Herr Langhans,
bedauerlicherweise kann ich Ihre sehr konkreten Fragen in diesem Maße nicht beantworten, da ich als Parlamentarier am gesetzgeberischen Verfahren beteiligt bin.
Die Umsetzung des Gesetzes liegt u.a. in der Kompetenz des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz.
Grundsätzlich stehe ich als Liberale dafür ein, Subventionen, da wo ein fairer Mark möglich ist, zu reduzieren. Mit der Energiewende haben wir uns aber ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: bis 2020 die CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 40 % gesenkt werden, bis 2050 um mindestens 80 %. Bis 2020 soll der Anteil der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch mindestens 35 % betragen. Bis 2030 wird ein Anteil von 50 % angestrebt, 2040 sollen es 65 % sein und sogar 2050 80 %.
Der Anteil lag 2010 bei 16,8 %.
Um dieses zu erreichen, müssen durch Bonuszahlungen Anreize geschaffen werden, die eine ausreichenende Bereitstellung von Erneuerbaren Energien sichern. Die Anzahl der Biogasanlagen hängt von dem Rohstoff ab, der in der Anlage verfeuert wird. Begrenzend wirkt dabei oft die Flächenausstattung der Betriebe oder das Vorhandensein von Mineraldünger. Derzeit werden auf etwa 2. Mio. ha Erneuerbare Energien angebaut, eine Ausweitung auf 4 Mio. ha ist denkbar (insgesamt 12 ha Ackerfläche und 5 ha Grünfläche). 1 ha Mais reicht aus um 16Mw Strom zu erzeugen. Davon können 5 Haushalte mit 2-3 Personen 1 Jahr lang versorgt werden. Mit der Gülle von 4 Kühen bzw. von 32 Schweinen könnte man genügend Biogas herstellen, um einen Vier-Personen-Haushalt mit elektrischer Energie zu versorgen.
Biogasanlage rentiert sich nicht grundsätzlich für jeden Betrieb. Aus Sicht der Landwirtschaft sind Biogasanlagen vor allem in einem geschlossenen Prozesskreislauf sinnvoll, wenn bereits vorhanden Ressourcen, wie z.B. Gülle zu Beheizung des Stalls genutzt werden können.
Für weitere Informationen verweise ich auf die Umwelt- und Energiepolitiker sowie die entsprechenden Ministerien. Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit der Antwort ein wenig weiterhelfen.
Mit freundlichen Grüßen,
Hans-Michael Goldmann