Frage an Hans-Peter Friedrich bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

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Hans-Peter Friedrich
CSU
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Frage von Harald H. •

Frage an Hans-Peter Friedrich von Harald H. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrter Herr Dr. Friedrich,
gerade habe ich gelesen dass sich die Abgeordneten eine Gehaltserhöhung von 6 % gönnen wollen, die letzte Erhöhung war erst im Januar diesen Jahres, ich bin hier ein kleiner Ergotherapeut, der in einem Altenheim Angestellt ist, mein Arbeitgeber ist die Diakonie, mein Gehalt reicht nicht aus um meine Familie zu ernähren, alle Kosten steigen in das unermessliche, die Bürger sollen sparen, an allen Ecken und Enden, sollen auch noch etwas für das Alter zurücklegen..... Herr Dr. Friedrich..... von was, alles was früher gerade bei den Lebenshaltungskosten DM Beträge waren sind fast eins zu eins jetzt Eurobeträge..... aber die Gehälter sind auf dem Stand von 1986.... und bis jetzt mussten wir kleinen Leute jedes Jahr Reallohnkürzungen hinnehmen.
Wir liefern, gerade in den Altenheimen, hochqualifizierte Arbeit, tragen höchste Verantwortung für unsere Bewohner. Jeder Arbeiter im produzierenden Gewerbe der Ausschuß produziert, diesen dann einfach in den Müll wirft, bekommt mehr Lohn als wir.
Wir dürfen keinen Ausschuß produzieren, weil es könnte ein Leben davon Abhängen....
Sie und Ihre Kollegen in der Politik brauchen sich über so etwas keine Sorgen machen, weil Sie das nicht betrifft, mit Ihren Pensionen werden sie nie in die Verlegenheit kommen solches am eigenen Körper zu erleben.
Und bei jeder neuen Reform im Sozialwesen wird die Situation schlechter für uns.... überall wird gespart.... sogar am qualifizierten Fachpersonal...
Wir gehen 40 Stunden die Woche arbeiten, haben unsere ganzen Kosten zu tragen, müssen aber schon jeden Tag Angst um unsere Arbeitsplätze haben, und da werden auch vom Staat dann die Pendlerpauschale gekürzt, trotzdem Steigen Gesundheitskosten... Energiekosten... Lebenshaltungskosten.... nur die Gehälter bleiben so wie sie sind.... bei uns, nicht bei Ihnen.... Versuchen Sie bitte eine Familie mit 1500 Euro im Monat zu ernähren, Ich würde gerne mal für 3 Monate mit Ihnen tauschen.... Können Sie für uns etwas tun?????

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Hummel,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 6. Mai, in der Sie auf die schwierige finanzielle Situation von Familien hinweisen, die trotz Fleiß und Leistung immer mehr Probleme haben, mit dem Geld auszukommen. Wenn Sie allerdings glauben, dass sich Abgeordnete dafür nicht interessieren, so täuschen Sie sich! Im Gegenteil, mit unserem CSU-Steuerkonzept wollen wir mehr Netto für alle erreichen.

Familien, Arbeitnehmer und Mittelstand sind die Leistungsträger in unserem Land. Sie zu stärken, sieht die CSU als zentrale Aufgabe ihrer Wirtschafts- und Steuerpolitik an. Der Ertrag von Arbeit muss so weit wie möglich in den Händen der Arbeitnehmer bleiben. Die CSU arbeitet daher für ein einfaches, gerechtes und wettbewerbsfähiges Steuersystem. Mit dem Steuerkonzept „Mehr Netto für alle“ legen wir einen wirksamen Vorschlag für eine echte Entlastung für alle Leistungsträger vor: für die Familien, Arbeitnehmer und den Mittelstand. Das CSU-Steuerkonzept soll in den Jahren 2009 bis 2012 in drei Stufen umgesetzt werden. Entlastungen sind bereits ab 2009 möglich und können, ohne Gefährdung des Konsolidierungsziels, bis 2012 voll umgesetzt werden. Wir wollen gerechte und soziale Entlastungen, die den Normalverdienern mehr Netto vom Brutto lassen.

Viele Arbeitnehmer spüren nicht, dass der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland bei ihnen persönlich ankommt, die Tarifabschlüsse der letzten Monate haben für viele Beschäftigte eine nennenswerte Erhöhung des Bruttolohns gebracht. Aber Lohnerhöhungen werden vielfach durch Preissteigerungen bei den Ausgaben des täglichen Bedarfs und vor allem bei Strom und Benzin aufgezehrt, deshalb will die CSU: Jeder Einzelne muss von Lohnerhöhungen wirklich profitieren: Familien, Arbeitnehmer und Mittelstand brauchen mehr Netto vom Brutto! Der Staat darf nicht auf Kosten seiner Bürgerinnen und Bürger Gewinner der Inflation sein.

Zusätzliche Steuereinnahmen, die aus nominalen Lohnerhöhungen resultieren, müssen an die Bürger zurückgegeben werden. Denn ihnen stehen vielfach Reallohnverluste gegenüber. Es ist nicht in Ordnung, wenn der Staat Scheineinkommen besteuert, indem er den Lohn- und Einkommensteuertarif über Jahre hinweg unverändert lässt und auf diese Weise die Bürger immer stärker zur Kasse bittet.

Die CSU will vor diesem Hintergrund deutliche Entlastungen bei Steuern und Abgaben, vor allem für Bezieher kleiner und mittlerer Einkommen. Die dazu notwendige Senkung des Einkommensteuertarifs soll nicht durch den Abbau von Abzugsmöglichkeiten gegenfinanziert werden. Vielmehr sollen die haushaltspolitischen Spielräume genutzt werden, um eine echte Entlastung für Jedermann zu erreichen.

Auch den steigenden Energiekosten muss dringend Einhalt geboten werden. Aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger steigen die Wohnneben- und Mobilitätskosten unverhältnismäßig an. Besonders in kalten Wintern tritt immer mehr mangelnde Sozialverträglichkeit auf. Dies beruht auch auf dem erheblich angestiegenen Staatsanteil an den Energiekosten. Beim Strom liegt er mittlerweile bei 40%. Gleichzeitig werden Umweltbelastungen wahrnehmbarer und bürden Schöpfung und nachfolgenden Generationen große Lasten auf. In der energieintensiven Wirtschaft wächst die Gefahr von Arbeitsplatz- und Standortverlagerungen. In dieser Gemengelage sind für uns sozial- und standortverträgliche Energiepreise Richtschnur. Weitere Einzelheiten zum Energiekonzept der Union würde an dieser Stelle zu weit führen.

Sollten Sie weitere Fragen haben, bitte ich, diese direkt an mich zu stellen und hierfür das Kontaktformular auf meiner homepage http://www.hp-friedrich.de zu nutzen. Auch für ein persönliches Gespräch stehe ich Ihnen bei Bedarf gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Hans-Peter Friedrich MdB

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