Sehr geehrter Herr M.,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Fünf Jahre nach ihrer Gründung zerstritt sich in 2014 die Desertec Industrial Initiative (DII), der Wirtschaftsarm der Desertec-Idee. Viele der vor allem deutschen Firmen wie Siemens, Eon oder die Deutsche Bank, verließen die Initiative. Das Projekt, das Solarstrom aus der Sahara über Gleichstromleitungen nach Europa bringen sollte, scheiterte. Die FDP hatte 2012 als Voraussetzung für das Projekt gefordert, dass weitere EU-Mitgliedstaaten einen substanziellen Beitrag zur Umsetzung des Pilotprojektes leisten und das Projekt politisch unterstützen.

Wir Freie Demokraten sind der Ansicht, dass wir diese Idee neu beleben und weiterentwickeln sollten. Statt den erzeugten Solarstrom nach Europa zu schicken, kann er in Anlagen vor Ort zur Herstellung von Wasserstoff und synthetischen Kraftstoffen genutzt werden. Grüner Wasserstoff ist das Scharnier der Energiewende. Europa wird seinen Bedarf an grünem Wasserstoff nicht alleine decken können. Die sonnen- und windreichen Länder Afrikas aber bieten ideale Bedingungen für die grüne Wasserstoffproduktion. Selbst wenn man die Wirkungsgradverluste der Wasserstoffelektrolyse mit einberechnet, könnte grüner Wasserstoff aus Nordafrika schon heute wettbewerbsfähig sein.

Gemeinsam mit meiner Fraktion mache ich mich für eine technologieoffene Energie- und Klimapolitik stark, die auch über Landesgrenzen hinaus denkt. Intelligenter Klimaschutz gibt aufstrebenden Nationen eine Chance auf Entwicklung. Und wir haben das technische Potenzial, das zu ermöglichen - für Wohlstand und Klimaschutz.

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Ulrich Rülke