Wie bewerten Sie die jüngsten Entwicklungen beim Dual-Fluid-Reaktor an der University of Szczecin, Poland? Ihre Antwort vom Dezember dürfte damit überholt sein. Man erwartet Technologieoffenheit!

Portrait Harald Ebner mit blauem Hemd vor grünem Hintergrund. Lächelnd.
Harald Ebner
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Markus W. •

Wie bewerten Sie die jüngsten Entwicklungen beim Dual-Fluid-Reaktor an der University of Szczecin, Poland? Ihre Antwort vom Dezember dürfte damit überholt sein. Man erwartet Technologieoffenheit!

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr W.,

vielen Dank für Ihre Frage.

Meine Bewertung hat sich im Vergleich zu meiner Antwort am 02.12.2022 (Der Dual-Fluid-Reaktor: Löst dieses Konzept Endlagerproblemder Vergangenheit und Energieproblem der Zukunft? | Frage an Harald Ebner (Bündnis 90/Die Grünen) (abgeordnetenwatch.de)) nicht geändert.

Atomkraft ist eine Technologie der Vergangenheit und nicht der Zukunft – auch wenn Verfechter:innen von neuen Reaktortechniken wie dem Dual Fluid Reaktor (DFR) stets versuchen, das Gegenteil zu beweisen, indem sie sie als saubere, billige und sichere Energiequelle anpreisen.

Seit den 60er Jahren wird an diesen bis heute nicht mehr als „Papierreaktoren“ erfolglos geforscht. In Deutschland wurde die Forschung am Kernforschungszentrum Jülich und beim Thorium-Hochtemperaturreaktor Hamm-Uentrop aufgrund unüberwindbarerer Probleme eingestellt, ähnlich in anderen Ländern. Sollten diese Reaktoren jemals realisiert werden können, würden sie als ersten Schritt die Wiederaufarbeitung mit all ihren Problemen benötigen. Hinzu kommt das gravierende Problem der prozessbedingten Erzeugung von waffenfähigem Plutonium.

Davon unabhängig ist für jedweden hochradioaktiven Atommüll noch kein Endlager in Deutschland gefunden. Vor diesem Hintergrund verbietet es sich auch aus Gründen der Generationengerechtigkeit aus meiner Sicht, auch nur über eine weitere Nutzung der Atomenergie nachzudenken.     

Der „Gamechanger“ in  der Energiewende sind die Erneuerbaren Energien. Hierfür haben wir vor dem Sommer den Ausbau-Turbo gezündet.

Mit freundlichen Grüßen

Harald Ebner

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Mitglied des Deutschen Bundestages

Vorsitzender des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz

Fraktion Bündnis 90/Die Grünen

Platz der Republik 1

11011 Berlin

Telefon: 030-227-73025

Fax: 030-227-76025

Email: harald.ebner@bundestag.de

https://harald-ebner.de/startseite/

 

 

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