Sehr geehrter Herr B.,

Ihre Sorge verstehe ich sehr gut. Politik muss auch eigene Fehler erkennen. Die Rentenreform von damals war für viele eine Rentenkürzung, weil sie überhaupt nicht so lange arbeiten können und schwere Berufe z. B. im Schichtdienst haben. Die Rente mit 63 bei 45 Beitragsjahren ist das Mindeste, was wir gewährleisten müssen. Außerdem darf das Renteneintrittsalter nicht weiter steigen. Dafür setze ich mich mit aller Kraft ein. Zudem müssen wir eine Solidarrente einführen, damit Menschen, die lange gearbeitet haben, besser gestellt sind als Menschen, die nie oder wenig gearbeitet haben. Eine weitere Aufgabe für die Politik ist es, die Rente flexibler zu gestalten. Hart Arbeitende, die sich ihr Leben lang körperlich sehr angestrengt haben, können einfach nicht so lange arbeiten und verdienen den notwendigen Respekt. Wenn ein Hochschulprofessor 51 Jahre arbeiten will, soll er das tun. Aber niemand soll gezwungen sein! Rente hat den Sinn, dass Sie für Ihre Lebensleistung eine anständige Absicherung im Alter haben. Es kann nicht sein, dass Sie Ihr Leben im Alter überhaupt nicht mehr genießen können, weil Sie doch weiter arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Falls Sie weitere Fragen haben, können Sie sich gerne bei mir melden.

Mit herzlichen Grüßen

Helge Lindh