Frage an Helmut Metzner bezüglich Kultur

Helmut Metzner
FDP
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Frage von Carsten N. •

Frage an Helmut Metzner von Carsten N. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Metzner,

würden Sie sich für oder gegen die Einführung eines freien Eintritts in den staatlich geförderten Museen (ich denke da z.B. an die Museen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz) nach Vorbild der Londoner Nationalmuseen stark machen - und warum?

Mit freundlichen Grüßen

Carsten Niemann

Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Niemann,

Ihr Vorschlag ist interessant, sicher nicht unproblematisch, aber eine Prüfung wert. Zu berücksichtigen wäre sicher, dass nach Wegfall aller Eintrittsgelder alle Kosten vom Steuerzahler oder Sponsoren zu decken wären. Personalkosten würden dann allenfalls an den Kassen eingespart.

Aufsichtspersonal benötigte man weiterhin. Die Einsparungen beim Personal wären gegen den Wegfall von Einnahmen gegen zu rechnen.

Gleichzeitig kennt die Sozialtheorie die Allmendeklemme. Sie beschreibt das Problem, das allgemein verfügbare Ressourcen nicht effizient genutzt sind und dadurch von Überbeanspruchung bedroht sind. Wie das chronisch finanzklamme Land Berlin freien Museumseintritte tragen soll, ohne den Bund mit weiteren Förderwünschen anzugehen steht dahin. Die generelle Kostenfreiheit mag für Museumsbesucher attraktiv sein, für den Steuerzahler wirft sie Probleme auf.

Das Beispiel der öffentlichen britischen Museen zeigt im Übrigen, dass die Dauerausstellungen dort zwar kostenfrei, Sonderausstellungen jedoch verhältnismäßig teurer sind als hierzulande.

Das sind nur einige Aspekte, die sicher einer weiteren Erörterung bedurften. Als großer Freund und Nutzer der Berliner Museumslandschaft könnte ich mir vorstellen, dass die Anzahl einzelner unentgeltlicher Besuchstage als Pilotprojekt zur Untersuchung von Folgeerscheinungen dienen könnte.

Der Erfolg von Veranstaltungen wie die "Lange Nacht der Museen" zeigt, dass Museen auch neue Öffnungszeiten anbieten sollten, um Ihre Attraktivität auch einem berufstätigen Publikum zu offenbaren. Mir jedenfalls wäre damit sehr geholfen. Diese Abendereignisse mit breiter Resonanz bietet dann auch weniger betuchtem Publikum eine in Summe preiswerten Kunst- und Kulturgenuss.

Sie sehen, ich halte Ihre Anregung für eine Erörterung wert. Vielen Dank für Ihr Interesse.

Mit freundlichen Grüßen

Helmut Metzner