Frage an Henning Münnecke bezüglich Bildung und Erziehung

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Henning Münnecke
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Andrea P. •

Frage an Henning Münnecke von Andrea P. bezüglich Bildung und Erziehung

Guten Tag Herr Münnecke,

die von der CDU-FDP Landesregierung groß angekündigte Schulpolitik hält nicht das, was versprochen wurde. Mittlerweile hat sie sich zu einem reinen Desaster für Kinder und Eltern entwickelt. Welche Möglichkeiten gibt es aus Ihrer Sicht auf Bundesebene, um gleiche Bildungschanchen für die Kleinen zu eröffnen?

Freundlichen Gruß
A. Peters

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Hallo Frau Peters, vielen Dank für Ihre Frage. Die Grünen wollen mehr und früher fördern. Nach unseren Vorstellungen müssen wir dabei auch zugunsten der Kleinen umschichten. Denn bei der Kinderbetreuung beginnt die Bildung.. Mit zusätzlichen Mitteln wollen wir darum die pädagogische Qualität verbessern und den Bildungsauftrag der Kita stärken. Mittelfristig wollen wir erreichen, dass das Angebot einer Kita beginnend im letzten Jahr vor der Schule gebührenfrei wird. Unser Ziel ist es, dass alle Kinder dieses Angebot wahrnehmen. Wir wollen, dass der Bund eine finanzielle Mitverantwortung übernimmt. Wenn dann noch eine Schule der individuellen Förderung nach dem Muster der PISA-Gewinner folgt, können wir auch das dreigliedrige Schulsystem der frühen Selektion hinter uns lassen. Dort gilt, was für uns Ziel ist: Kein Kind wird zurückgelassen und kein Kind aufgehalten. Dabei hilft unser Ganztagsschulprogramm, mit dem wir diesem Schultyp schon heute vielerorts etabliert haben. So haben wir individuelles Lernen gefördert und Familien entlastet. Ohne den Bund wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen. Wo nötig, müssen Bund und Länder deshalb auch weiterhin zusammenarbeiten können. Um die Bildungsqualität zu steigern, wollen wir neben einer Ausweitung und Umschichtung der Mittel Qualitätsstandards auf allen Ebenen einführen, die ErzieherInnenausbildung auf Fachhochschulniveau bringen und die LehrerInnenausbildung verbessern. Den Beamtenstatus brauchen wir dafür nicht. Wir wollen Genderkompetenz wie auch interkulturelle Kompetenz zu einem verpflichtenden Baustein bei der Ausbildung machen. Der enge Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg verfestigt die Ausgrenzung vor allem von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund über Generationen hinweg. Vorrangiges Ziel muss es deswegen sein, die Defizite des deutschen Bildungssystems im Umgang mit sozialer und kultureller Heterogenität zu überwinden. Der Erwerb der deutschen Sprache ist dafür eine wichtige Grundvoraussetzung, deshalb muss die Ausbildung der pädagogischen Berufe darauf ausgerichtet werden. Ihr Henning Münnecke