Frage an Herbert Reul bezüglich Verbraucherschutz

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Herbert Reul
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Frage von Vanessa V. •

Frage an Herbert Reul von Vanessa V. bezüglich Verbraucherschutz

Sehr geehrter Herr Reul,

wer heutzutage das Internet aufsucht, wird von Werbung verfolgt.

Wird es in der EU endlich zu einer Reglementierung der lästigen Werbung kommen? Die letzte Zeit etablieren sich schmale Bildausschnitte, die schnelle Bildserien und Filme wiedergeben.

Es wird auch Ihnen nicht möglich sein, konzentriert eine Seite zu lesen, wenn in dieser eine rasend schnelle Flimmerwerbung läuft oder wie aus der Pistole geschossen laute Musik erschauert.

Hier sehe ich Handlungsbedarf. Wird die EU generell verbraucherschützig einschreiten und somit auch im Sinne eines gesunden Internets tätig werden?

Höflichst, Vanessa Vielweber

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Sehr geehrte Frau Vielweber,

vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie die Reglementierung der Internetwerbung fordern.

Ich verstehe sehr gut, dass es ablenkend und störend ist, wenn bei dem Versuch einen Artikel im Internet zu lesen, schnell bewegenden Bildern oder Werbeeinblendungen den Lesefluss und die Konzentration behindern.

Man muss jedoch auch beachten, dass wir in Europa einen freien Markt haben. Darin ist das Recht zu werben beinhaltet. Die Werbeinhalte werden rechtlich geregelt. Hier regelt zum Beispiel der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV), dass sich Alkoholwerbung nicht direkt an Jugendliche richten darf. Insofern ist die Politik bemüht, die Interessen und insbesondere das Wohl der Menschen inhaltlich zu vertreten.
Wie die Werbung jedoch vertrieben wird, hängt vom Vorzug des Werbenden, dessen Budget sowie von den allgemeinen Möglichkeiten ab. Da einzugreifen ist rechtlich noch nicht in diesem Maße möglich. Des Weiteren gibt es viele Internetseiten, die ihren Service kostenlos anbieten können, gerade und ausschließlich weil sie Werbung auf ihren Seiten zulassen bzw. Werbeflächen verkaufen. Sie können auf viele Dienste deshalb kostenlos zugreifen, weil diese mit Werbung finanziert werden.

Auf politischer Ebene ist das Internet noch ein sehr junges Medium. Aus diesem Grund gibt es noch nicht so viele Vorgaben, wie zum Beispiel bei der Fernseh- und Printwerbung. Das sog. Telekom-Paket auf EU-Ebene, welches Ende letzten Jahres verabschiedet wurde, ist ein erster Schritt, um sich eine Übersicht zu verschaffen. Zur Zeit wird im Europäischen Parlament über die neue digitale Agenda für die EU diskutiert, in dem besonders auch über die Inhalte von Webseiten gesprochen wird. Ein konkretes Ergebnis werden wir aber erst im Laufe der Legislaturperiode entwickeln können.
Dennoch kann ich nachvollziehen, dass die Werbung im Internet oft als belästigend empfunden wird. Technisch können Sie sich jedoch durch diverse Programme vor Onlinewerbung zu verstecken oder ganz zu entfernen.

Ich würde mich freuen, wenn ich Ihnen Ihren Ärger ein wenig nehmen konnte.

Viele Grüße

Herbert Reu

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