Frage an Ingo Wellenreuther bezüglich Kultur

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Ingo Wellenreuther
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Frage von Lennart P. •

Frage an Ingo Wellenreuther von Lennart P. bezüglich Kultur

Sehr geehrter Herr Wellenreuther,

ich entnehme Ihren Antworten auf die Frage(n) zu Ihrem Engagement „Killerspiele zu verbieten“ (wenn ich es unter diesem Schlagwort zusammenfassen darf) und Ihrem entsprechenden Engagement in Sachen der Karlsruher Spiele-Veranstaltung, dass Sie Handlungsbedarf hinsichtlich der Verrohung der Gesellschaft sehen und dies Basis Ihrer Argumentation ist.

Wie begründen Sie dieses Engagement? Welche Zahlen liegen Ihnen vor, die Sie dazu veranlassen zu glauben, dass wir eine Verrohung der Gesellschaft erleben? Insbesondere im Vergleich zu anderen Perioden der Geschichte dieses Kontinents, und hierbei besonders Deutschlands, kann die gegenwärtige gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt wohl kaum als besonders verroht bezeichnet werden, oder doch?

Wenn Ihnen Zahlen oder andere Erkenntnisse vorliegen, jenseits einer altersbedingten „ o tempora o mores“-Symptomatik, die eine Verrohung der Gesellschaft als gesamtgesellschaftliches Phänomen nahelegen, wie imminent ist dies?

Selbstverständlich könnte ich auch einen präventiven Ansatz Ihrer Arbeit hinsichtlich eines rein theoretischen Phänomens verstehen. Inwieweit besteht aus Ihrer Sicht eine Kausalität zwischen Ihrem Engagement gegen Killerspiele und dem erhofften Ziel, einer Verrohung der Gesellschaft entgegenzuwirken? Anders gesagt, haben Sie sich jemals damit beschäftigt, welche Einflussfaktoren tatsächlich zu einer Verrohung der Gesellschaft führen (z.B. im Rahmen der deutschen Geschichte, des Genozids in Ruanda, in Jugoslawien, Armenien etc.)?
Haben Sie Daten, die beweisen, dass eine Korrelation zwischen Gewaltstraftaten und der Benutzung von Killerspielen besteht?

Mit freundlichen Grüßen Lennart Pick

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Sehr geehrter Herr Pick,

vielen Dank für Ihre Frage.

Zunächst möchte ich noch einmal betonen, dass sich mein Engagement in den vergangenen Wochen nicht auf ein Verbot sog. Killerspiele bezog, sondern darauf, dass die in Karlsruhe geplante IFNG nicht in städtischen Hallen durchgeführt wird.

Im Übrigen: Politik ist nicht Mathematik. Ich habe meinen Standpunkt bereits ausführlich dargestellt und möchte daher nur noch einmal einen Satz wiederholen: Ich halte solche "Spiele" wie "Counter-Strike" für stil- und geschmacklos sowie mit meinem Werteverständnis und moralischem Empfinden für unvereinbar und habe mich - unabhängig von der Frage, ob das Spielen von "Counter-Strike" in den eigenen vier Wänden erlaubt sein sollte oder nicht - deshalb dafür eingesetzt, dass die Stadt Karlsruhe einer öffentlichen Darstellung derartiger Computerspiele, bei denen es darum geht, Menschen virtuell zu töten, keine Plattform in öffentlichen Einrichtungen bieten sollte.

Schließlich halte ich es in einer sachlichen und differenzierten Diskussion durchaus für berechtigt, darüber nachzudenken, ob sog. Killerspiele als eine von mehreren ursächlichen Faktoren angesehen werden können, die die Hemmschwelle für tatsächliche Gewalttaten möglicherweise senken können.

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Wellenreuther MdB