Sehr geehrter Herr Horn,

ich habe bei der namentlichen Abstimmung im Bundestag für die Abschaltung von 8 AKWs und die Laufzeitverkürzung um ca. 20 Jahre gestimmt. Obwohl ein Atomausstieg bis 2017 möglich gewesen wäre, ist der Gesetzesentwurf der Regierungskoalition eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Status Quo.
Wir haben uns mit der Zustimmung auch keinen wesentlichen Handlungsspielraum für 2013 genommen, sollten wir in Regierungsverantwortung kommen. Wir werden uns dafür einsetzen, die Sicherheitsvorschriften drastisch nachzubessern, einen Teil der wahren Kosten der Atomenergie den Konzernen anzulasten und das Endlagerverfahren neu aufzurollen. Dies wird in unserem Parteitagsbeschluss unmissverständlich klar gestellt. Und dies ist der vielversprechendste Ansatz, dann noch weitere AKW früher vom Netz zu nehmen. Die Atompolitik ist für uns Grüne auch in Zukunft ein zentrales Thema! Höhere Sicherheitsstandards für Atomkraftwerke, eine faire Endlagersuche und das Vorantreiben einer echten Energiewende sind unsere gemeinsame Aufgabe für die kommenden Jahre. Hier sind das Engagement und die Zusammenarbeit von politischen Parteien, der Anti-Atom-Initiativen, der Umweltverbände, der Wirtschaft, der Wissenschaft und der Gesellschaft als Ganzes notwendig. Wir Grüne sind und bleiben aktiver Teil der Anti-Atomkraft-Bewegung.

Mit freundlichen Grüßen

Ingrid Nestle