Frage an Joachim Kaufhold-Hausotter bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Joachim Kaufhold-Hausotter
DIE LINKE
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Frage von Luise T. •

Frage an Joachim Kaufhold-Hausotter von Luise T. bezüglich Öffentliche Finanzen, Steuern und Abgaben

Guten Tag Herr Kaufhold-Hausotter,
ich habe gelesen, dass die Linkspartei ab 60 000 € schon den Spitzensteuersatz von 50% erheben will. Ich halte diese Summe für ziemlich niedrig, wie wird es da mit der Umverteilung von oben nach unten aussehen. Werden da die mittleren Einkommen nicht zu hoch belastet.

Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Thiele,
auf dem ersten Blick erscheint der Einkommensbetrag, ab dem der Steuerhöchstsatz von 50 % zieht, sehr niedrig. Da aber ein zusätzlicher Freibetrag von 12 000 EUR einbezogen werden muss, liegt das zu versteuernde Einkommen, ab dem die zu zahlende Steuer die heutige übertrifft, erst bei ca. 85 000 EUR zu versteuerndem Einkommen.
Bitte vergessen Sie auch nicht, dass unter Bundeskanzler Kohl und noch früher , der Spitzensteuersatz bei 53% und 56 % lag. Das war vor der Steuersenkungsorgie von Rot-Grün ohne positive Auswirkung auf Normalverdiener -Einkommen.
Diese haben in der Regel keine Entlastung erfahren.
Die Umverteilung von oben nach unten ist bei unserem Modell geplant und gewollt, damit soll das Ziel erreicht werden, dass sich höhere Einkommen stärker an der Finanzierung des Gemeinwesens beteiligen sollen.
So müssen Spitzenverdiener mit ca. 200 000 EUR zu versteuerndem Einkommen ca.
10 000EUR mehr Steuern bezahlen als bisher, Gutverdiener mit ca. 30 000 EUR (42000EUR - 12 000 Feibetrag) zahlen statt 5800 EUR nur noch 3880 EUR Steuern. Bei einem zu versteuerndem Einkommen von 20 000 ? (Brutto 32 000 EUR - 12 000 EUR Freibetrag)= bundesdeutsches Normaleinkommen halbiert sich die Steuerbelastung sogar. Das ist doch ein erheblicher Vorteil im Geldbeutel für den Arbeitnehmer. Und das ist gut so. Damit kann endlich die Binnenwirtschaft gestärkt werden, denn jeder Euro im Geldbeutel von Normalverdienern wandert in den Konsum, was die kleinen Gewerbebetriebe und der Handel sofort merken werden. Die Euros im Geldbeutel der Superreichen wandern in das Finanzkapital, was rund um den Erdball schwirrt.
Ich hoffe Ihnen mit meiner Antwort Klarheit und Transparenz in unsere Forderung gebracht zu haben. Wir fordern sozial gerechte solidarische Steuerregelungen.
Mit freundlichen Grüssen
Joachim Kaufhold-Hausotter