Frage an Joachim Orth bezüglich Soziale Sicherung

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Joachim Orth
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Frage von David B. •

Frage an Joachim Orth von David B. bezüglich Soziale Sicherung

Wie stehen Sie zum Ehrenamt?

Wir haben in vielen Bereichen eine riesige Anzahl an ehrenamtlichen Helfern, die sich neben der Arbeit noch für soziale Projekte (Vereine, Einrichtungen, etc.) kümmern. Leider wird es zunehmend schwerer engagierte Helfer zu finden, da der Großteil dieser Projekte ein zu geringes Budget hat. Deshalb habe ich drei gezielte Fragen:

1. Finden Sie das Ehrenamt sollte bei wirtschaftlichen Transferleistungen und Renten berücksichtigt werden?
2. Sind Sie der Meinung, dass Soziale Projekte deutlich mehr gefördert bzw. entlastet werden müssten als bisher?
3. Gibt es eine Möglichkeit die Bürokratie für solche Projekte zu lockern?

Ich warte mit Spannung auf Ihre Antwort.

Mit freundlichem Gruß

D. B.

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Antwort von
FREIE WÄHLER

Sehr geehrter Herr Blaskowitz,

vielen Dank für Ihre Fragen. Das Problem des Helferschwundes bei Vereinen etc. ist mir bekannt. FREIE WÄHLER wissen aber, dass Ehrenamtler dringend notwendig sind, um unseren Staat am Laufen zu halten. FREIE WÄHLER haben deshalb in ihrem Programm mehrfach an die Ehrenamtler gedacht, sei es im Sozialbereich u.a. in der Hospizbewegung, in der Förderung der Jugendarbeit und als Schwerpunkt mit der Forderung nach einem "Gesellschaftsjahr für alle". Hier soll konkret Wahlfreiheit herrschen zwischen dem Dienst in der Bundeswehr, Katastrophenschutz, Feuerwehr, weiteren Rettungsorganisationen sowie im sozialen Bereich.

ad 1: Nicht nur ich, sondern auch die FREIEN WÄHLER finden, dass eine Berücksichtigung zwingend ist. Konkret ist hier zwar noch nichts im Programm dargestellt, aber der Satz im Programm lautet: "Wir wollen hierfür eine Arbeitsgruppe mit den betreffenden Interessenverbänden, Renten- und Finanzexperten bilden, um ein Realisierungskonzept zu erstellen." Es gibt ja bereits die Ehrenamtskarte in NRW und auch in Leichlingen, allerdings erscheinen mir die Voraussetzungen doch ziemlich hoch angesetzt. Wenn man weiß, dass für manch einen Interessierten für ein Ehrenamt nur eine beschränktes Zeitbudget durch Beruf und/oder Familie verfügbar ist, erinnern die Voraussetzungen für die Ehrenamtskarte schon eher an professionelles Ehrenamt. (FW-Wahlprogramm S. 25)

ad 2: FREIE WÄHLER wollen u.a. auch die Jugendarbeit besser fördern. D.h., die bisherige Förderung muss finanziell und personell verbessert werden, damit hier Grundsteine bei der Jugend gelegt werden können, damit diese schon früh lernt, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen und sich ehrenamtlich in das Gemeinwesen einzubringen. Auch hier wird es wichtig sein, Kontinuität zu schaffen, um schon bekannte Probleme möglichst auszuschließen. Denn wenn man weiß, dass viele Menschen sich nur zeitlich beschränkt, z.B. über 1-2 Jahre einem ehrenamtlichen Projekt widmen möchten, um danach vielleicht ein neues, anderes zu finden, muss gerade für Vereine die Möglichkeit bestehen, solche Projekte dauerhaft in ihre Arbeit einzufügen. (FW-Wahlprogramm S. 49)

ad 3: Ehrlich gesagt, mir ist die Bürokratie bei Förderprojekten im Ehrenamt nicht konkret bekannt. Ich unterstelle aber, dass Sie als Vereinsvorsitzender da sicher konkretere Erfahrungen haben. Sicherlich wird es dann auch Möglichkeiten geben, hier Verfahren zu Vereinfachen und zu straffen. Früher half da schon mal eine sogenannte "bergische Versöhnung", die ich aber weder propagieren noch hier beschreiben will. Im persönlichen Gespräch will ich das gern erläutern und vielleicht die der heutigen Zeit entsprechende Variante beschreiben.

FREIE WÄHLER fordern in ihrem Programm "eine breitflächige Etablierung von Ehrenamtslotsen als Ansprechpartner und Vermittler für Bürger, die sich gerne in die Gesellschaft einbringen möchten" (FW-Wahlprogramm S. 12). Ich unterstelle, dass neben der originären Aufgabe, hier Möglichkeiten für Betätigung im Ehrenamt zu benennen, mittelfristig hier auch Hilfen zur Erlangung von Fördermitteln gegeben werden können. In Leichlingen gibt es, wie in anderen Städten des Rheinisch-Bergischen Kreises ähnlich, die FiL, Freiwilligeninitiative Leichlingen, die sich die Aufgabe gestellt hat, am Ehrenamt Interessierte in entsprechende Aufgaben zu vermitteln. Da ich hier auch ein wenig involviert bin, weiß ich, dass es keine Hilfe ist, um Bürokratie zu lockern, aber vielleicht hilft es bei Ihrem Grundproblem, engagierte Helfer zu finden.

Ich hoffe, Ihre Spannung nun durch meine Antworten etwas gelockert zu haben und wünsche eine erfolgreiche Teilnahme des SC Leichlingen am Leichlinger Stadtfest.

Mit freundlichen Grüßen

Joachim Orth