Frage an Jochen Rube bezüglich Gesundheit

Jochen Rube
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FDP
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Frage von Stephan L. •

Frage an Jochen Rube von Stephan L. bezüglich Gesundheit

Ich bin Fachkrankenpfleger, seit 30 Jahren im Beruf und ich stelle mit erschrecken fest was Privatisierung und Profitgier aus diesem Gesundheitssystem gemacht haben! Profit geht hier vor Menschenwürde! Was gedenken Sie gegen das Ausbluten der Pflege und den Pflegenotstand zu tun und ein menschenwürdiges Arbeiten, am Menschen, wieder zu gewährleisten?

Jochen Rube
Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr L.,

zunächst einmal danke ich Ihnen für Ihre Frage - das Problem des
Pflegenotstands drängt gerade im ländlichen Raum verstärkt in den
Vordergrund.
Im Kern liegt die Ursache dieses Notstandes aber nicht im Prinzip (Teil-)Privatsierung als solchem, sondern im gleichzeitig vollzogenen Rückbau der Finanzierung.
Bevor ich den meiner Meinung nach drängendsten Ansatz der Freien Demokraten zur Verbesserung nenne, möchte ich darauf hinweisen, dass die Komplexität der Probleme im Gesundheitswesen auch komplexe Antworten erfordert und daher bedachte Reformen "Stück für Stück" zielführender sind, als Radikallösungen wie die völlige Abkehr von der Privatisierung. Sollten Sie also das Gefühl haben, dass Ihre Frage nicht hinreichend beantwortet wurde, bitte ich Sie, Ihre Frage zu konkretisieren bzw. verweise auf das FDP-Wahlprogramm ab Seite 54 (Abschnitt "Der Patient im Mittelpunkt", als PDF im Download zu finden unter https://www.fdp.de/denkenwirneu ).

Einer unserer programmatischen Ansätze, um der Unterfinanzierung entgegenzuwirken (Auszug aus dem FDP-Wahlprogramm): 'Wir Freie Demokraten setzen auf ein Anreizsystem, wonach diejenigen Länder, die ihren Investitionsverpflichtungen nachkommen, vom Bund einen Zuschuss erhalten. Außerdem muss es zu einer sinnvollen Profil- und Zentrenbildung bei den Krankenhäusern zu kommen. Die Notfallversorgung muss flächendeckend erhalten bleiben. Ökonomische Fehlanreize im Fallpauschalen-System sind zu beseitigen: Ergebnisqualität und Innovation sollen besser honoriert werden.'
Darüber hinaus bin ich persönlich der Meinung, dass wir uns mit unserem generellen Anliegen, Bürokratie und Dokumentationspflichten abzubauen noch viel stärker als bislang auch auf die stetig anwachsenden Belastungen der Pfleger im Gesundheitswesen beziehen müssen. Der zusätzliche Arbeitsaufwand am Schreibtisch muss dringend minimiert werden, damit wieder mehr Zeit für die eigentliche Aufgabe des Berufes - nämlich die Zuwendung zu pflegebedürftigen Menschen - aufgebracht werden kann.

Mit freundlichem Gruß,
Jochen Rube