Frage an Jörg Kellner bezüglich Gesundheit

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Jörg Kellner
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Frage von Hans-Heinz S. •

Frage an Jörg Kellner von Hans-Heinz S. bezüglich Gesundheit

Meine Tochter betreut mit ihrer Praxis in Wechmar 1800 Patienten. Ab 2009 bezahlt ihr die Kassebnärztl.Verein.Thüringen nur noch die Hälfte ihrer Fälle, weil "so wiele Patienten nicht seriös in einer Praxis zu betreuen sind" Was raten Sie meiner Tochter? Jeden zweiten wegschicken? Jeden zweiten "eherenamtlich" behandeln? Oder ein Land verlassen, das harte Arbeit -der aktuellen ärztl.Versorgungslage geschuldet- künftig nicht mehr honoriert. Will Thüringen wirklich seine wenigen aktiven Landärzte zwingen, sich außehalb des Freistaates einen neuen Wirkungskreis aufzubauen? 1800 Patienten sind auch 1800 Wähler. Können Sie helfen, diesen Unsinn zu stoppen?

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Sehr geehrter Herr Seyfarth,

als erstes möchte ich mich auf diesem Wege bei Ihrer Tochter bedanken, die trotz der schwierigen Bedingungen als Landärztin nach wie vor für ihre Patientinnen und Patienten da ist.

Als Kommunalpolitiker kenne ich die Probleme der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum sehr gut. Nicht zuletzt durch die Überalterung der Landärzte verschärft sich diese Situation in den nächsten Jahren. Eine Lösung für dieses Problem kann nur gemeinsam zwischen Kommune, Landkreis, Land und Bund erreicht werden.

Dies vorweg geschickt, möchte ich zu Ihren Fragen wie folgt Stellung nehmen:

Nach Rücksprache mit der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen gibt es keine Regelung, nach der pauschal nur 50 % der Fälle anerkannt und bezahlt werden. Vielmehr werden alle Patienten, welche behandelt wurden, auch vergütet.

Zu Ihrer Frage, ob Thüringen seine aktiven Landärzte zwingen will das Land zu verlassen, so kann ich Ihnen versichern, dass das Gegenteil der Fall ist. Aber auch hier bedarf es der Anstrengung aller Beteiligten, die Voraussetzungen, speziell die der Landärzte, attraktiver zu gestalten z.B. Angleichung Ost-West-Tarife, Sondervergütung für Landärzte, Förderung für Praxiseinrichtung usw..

Sehr geehrter Herr Seyfarth, ich werde mich auch weiterhin für die Stärkung des ländlichen Raumes einsetzen. Ein wesentlicher Bestandteil für den ländlichen Raum ist die ärztliche Versorgung, die es gilt neu auszurichten und zu organisieren, auch wenn hier in den zurückliegenden Monaten wesentliche Schritte durch die Landesregierung dafür getan wurden.

Mit freundlichen Grüßen
Kellner

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