Hallo Herr T.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Bitte entschuldigen Sie die späte Antwort, mich erreicht täglich eine Vielzahl an Anfragen, weshalb es vereinzelt zu Verzögerungen kommen kann.

Nein, meine Meinung zur Gesetzlichen Aktienrente hat sich nicht geändert, denn das Rentensystem in Deutschland steht vor großen demographischen Herausforderungen. In den kommenden Jahren wird es in der umlagefinanzierten Rente immer weniger Einzahlerinnen und Einzahler und immer mehr Empfangsberechtigte geben. Wir Freie Demokraten setzen uns deshalb seit Jahren für eine enkelfitte Rente ein. Dazu haben wir in der letzten Legislatur das Konzept der Gesetzlichen Aktienrente nach schwedischem Vorbild erarbeitet. Eine Studie von Professor Werding von der Ruhr-Universität Bochum zeigt, dass dies eine echte Chance ist, das Rentensystem nachhaltiger zu gestalten. Aus der Studie geht auch hervor, dass Aktien bei einer langfristigen Betrachtungsweise immer eine Rendite erbringen. Die Ergebnisse und Verlaufsaussichten können Sie hier nachlesen: https://www.fdpbt.de/studie-gesetzliche-aktienrente-fuhrt-stabilisierung-und-entlastung

Wir dürfen uns bei einer solch wichtigen Entscheidung deshalb auch nicht von kurzfristigen Trends leiten lassen. Vielmehr kommt es auf eine Betrachtung über Jahrzehnte an, was auch der Blick auf das schwedische Rentensystem zeigt. Langfristiges Denken ist gerade bei der Altersvorsorge immens wichtig.

Wir sind deshalb froh, dass wir in dieser Legislatur eine Trendwende erreichen und die Tür zu einer enkelfitten Rente werden aufstoßen können. Denn wir müssen unser Rentensystem langfristig nachhaltig aufstellen und eine höhere Demographiefestigkeit erreichen. Der Einstieg in die teilweise Kapitaldeckung der gesetzlichen Rente mit einer Aktienrente in der ersten Säule ist ein bemerkenswerter Schritt in die richtige Richtung. Auf dessen Basis gilt es in den kommenden Jahren Schritt für Schritt einen besseren Mix aus Umlage und Kapitaldeckung zu erreichen. Genaueres dazu können Sie auf Seite 73 des Koalitionsvertrages nachlesen: https://www.fdp.de/sites/default/files/2021-11/Koalitionsvertrag2021-2025_0.pdf

Klar ist dabei für mich: Rentenpolitik ist ein Prozess und hört auch nach dieser Legislaturperiode nicht auf.

Für eine nachhaltige Stabilisierung der Altersvorsorge brauchen wir aber eine Stärkung aller drei Säulen der Altersvorsorge. Dies habe ich auch in diesem Interview noch einmal erläutert: https://www.fdpbt.de/vogel-interview-aktienrente-keine-zockerrente

Mit freundlichen Grüßen

Johannes Vogel