Sehr geehrte Frau F.,

vielen Dank für Ihre Frage zu diesem wichtigen Thema. In Sachsen wurde im Juni eine Opferschutzbeauftrage ausgewählt, Iris Kloppich hat dieses Ehrenamt nun inne. Die Geschäftsstelle wird im Sozialministerium angesiedelt. Ich finde es sehr gut, dass es eine Ansprechpartnerin gibt, welche den Opferschutz ausbauen wird und für Opferhilfe zuständig ist. Insbesondere die Zusammenarbeit mit Institutionen wie der Opferhilfe, dem Weissen Ring und der Polizei ist notwendig, um ein Netzwerk zu schaffen, was Opfern beim Zugang zu ihren Rechten und Hilfsmöglichkeiten zur Seite steht. In Zukunft werden wir diese neue Stelle evaluieren müssen und beurteilen, ob dieser Ansatz gut ist oder ob es Veränderungen geben muss.

Da sexueller Missbrauch von Kindern immer eine Straftat ist, ist hier in erster Linie die Polizei zuständig. Es ist sehr wichtig, dass es innerhalb der Polizei Beamte gibt, die genau für dieses Thema geschult sind und das eine enge Zusammenarbeit mit anderen Anlaufstellen wie zum Beispiel dem Jugendamt erfolgt. Eine Schaffung von zusätzlich Stellen mit unklaren Kompetenzen halte ich nicht für vorteilhaft, stattdessen ist es wichtig die bisherigen Angebote zu verbessern und bekannter zu machen und sie für dieses Thema zu sensibilisieren. In Kindertagesstätten und Schulen ist es die Aufgabe von Lehrern, Erziehern und Schulsozialarbeitern Anzeichen und Hinweise auf solche Probleme zu erkennen und bei Anzeichen für Missbrauch die zuständigen Behörden zu informieren. Auch hier muss eine Sensibilisierung des Personals für dieses Thema erfolgen und bereits in der Ausbildung, aber auch im Rahmen von Schulungen und Weiterbildungen im Umgang mit solchen Fällen geschult werden.

Viele Grüße,
Judith Münch