Stehen Sie auch dafür, dass die B41 an der Nahe immer breiter wird statt sie mit der parallelen Schiene zu koppeln?

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Frage von Peter H. •

Stehen Sie auch dafür, dass die B41 an der Nahe immer breiter wird statt sie mit der parallelen Schiene zu koppeln?

Seit Jahrzehnten liegt das einzige Augenmerk in RLP darauf, die B41 immer breiter und schneller zu machen. Nicht nur oft sinnvolle Ortsumgehungen werden gebaut, es werden auch bedarfsfrei und zur Verwunderung vieler Bürger immer mehr Fahrbahnen ins Tal gebaut. Damit werden unnötig Flächen versiegelt, Hochwasserflächen zugebaut, Landschaft zerstört, Wildwechsel unterbrochen, gar Unternehmensansiedlungen verhindert, es wird lauter und es gibt mehr Verkehr. Das Nahetal wird zum B41-Tal.
Die Mobilitätswende indes ist im Nahetal ein Fremdwort. Selbst zarte kostengünstige Ideen, wie die Kopplung von B41 mit der parallelen Schiene an einer Stelle im Tal, an der sich beide Verkehrsträger berühren und damit eine gute und einfache Möglichkeit zu schaffen, den Verkehrsträger zu wechseln, werden politisch abgelehnt. (http://regiobahnhof.de)

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Antwort von
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Lieber Herr H.,

vielen Dank für Ihre Frage. 

Sie sprechen einen wichtigen Punkt, der auch mir am Herzen liegt. Wir müssen beides im Blick behalten, denn als erstes gilt, dass die Bevölkerung im ländlichen Raum nicht abgehängt wird. Wir müssen also einerseits unsere Straßen - und die B41 ist nun einmal eine der Lebensadern unserer Region - bedarfsgerecht ausbauen und andererseits natürlich den Schienenverkehr stärken. Da bin ich ganz bei Ihnen. Deswegen unterstützen unsere lokalen Mandatsträger zum Beispiel auch die Reaktivierung der Hunsrückbahn. 

Wir brauchen eine Verkehrsinfrastruktur orientiert an den Bedürfnissen von Menschen, Wirtschaft und Umwelt. Wer gleichwertige Lebensverhältnisse will, muss auch die vielfältigen Realitäten in Stadt und Land anerkennen. Immer mehr Menschen wollen auf die Bahn oder das Fahrrad umsteigen, aber auch weiterhin – gerade auf dem Land – auf guten Straßen mit dem Auto oder dem Bus unterwegs sein können. Wo aber Städte und Dörfer durch Verkehr belastet sind, müssen wir schauen, wie wir für eine Entlastung durch smarte Verkehrsführungen und die Stärkung des ÖPNV sorgen. Wir werden auch weiterhin Ortsumgehungen bauen müssen. Und wo es häufig Stau gibt, müssen wir unsere Bundesstraßen und Autobahnen erweitern. Denn letztlich bedeuten weniger Staus mehr Klimaschutz. Und natürlich spielt auch der Lärmschutz an den Verkehrswegen eine wichtige Rolle. Die Lärmgrenzwerte müssen daher konsequent überprüft werden. 

Herzliche Grüße,

Julia Klöckner 

 

 

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