Frage an Jürgen Weber von Hans T. bezüglich Recht
Sehr geehrter Herr Weber,
mein Anliegen:
Ich hatte beruflich mit den JVA Neumünster und Kiel zu tun. Dabei ist mir aufgefallen (bestätigt durch die kürzliche Berichterstattung in den Medien), dass in Neumünster mit viel Aufwand die Strafgefangenen ausgebildet und geschult werden, damit sie möglichst nicht rückfällig werden. Wie ich bei den Angestellten gemerkt zu haben glaube, stehen sie dahinter und sind sehr motiviert und engagiert.
Leider sieht das in Kiel aus meiner Sicht ganz anders aus. Nach meinen Empfinden/Beobachtungen wird in Kiel die Ausbildung der Gefangenen zurückgefahren. Konkret wurden wohl Werkstätten zurück gebaut und damit auch hohe Investitionen zunichte gemacht. Technische Angestellte, die schulen und ausbilden könnten, werden nicht mehr ersetzt und die Gefangenen bekommen mehr einfache und stupide Arbeiten zugeteilt. Also genau das Gegenteil vom Neumünsteraner Ansatz.
Dies sind nur meine Beobachtungen als Außenstehender und sind sicherlich keine belastbaren Aussagen, da ich ja nur kurz in den JVAs gewesen bin. Daher wende ich mich an Sie mit der Bitte, die Vorgänge in der JVA Kiel zu hinterfragen.
Meine Frage: Wird hier in Kiel systematisch althergebrachte Gefangenenaufbewahrung als Standard bevorzugt, oder bemüht man sich um einen modernen Justizvollzug mit dem Ansatz auf einen möglichst geringe Rückfallquote? Entspricht meine Wahrnehmung den Tatsachen?
Setzen Sie sich als Abgeordneter für eine qualifizierte Ausbildung der Gefangenen im Vollzug ein?
Ich bin der Meinung, dass Ausbildung die Rückfallrate und damit die Kriminalität senkt.
Ich bin mir darüber im Klaren, dass ein Aufwand wie in Neumünster nicht überall stattfinden kann und man die Gegebenheiten der einzelnen JVAs berücksichtigen muss. Aber gerade hier in Kiel waren wohl schon sehr gute Vorraussetzungen gegeben.
Ich freue mich auf eine Antwort in dieser Angelegenheit
MfG
ihr Wähler Hans Thüring
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