Frage an Jutta Krellmann bezüglich Verkehr

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Jutta Krellmann
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Frage von Svenja H. •

Frage an Jutta Krellmann von Svenja H. bezüglich Verkehr

Sehr geehrte Frau Abgeordnete,

sind sie für den Anschluss Hamelns ans IC Netz ?

Und für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Löhne-Elze ?

Mit freundlichen Grüssen
Svenja Heine

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Antwort von
DIE LINKE

Liebe Frau Heine,

Unser heutiges Verkehrssystem zeichnet sich durch abnehmende aber immer noch zu hohe Unfallraten sowie Lärm- und Abgasbelastung und steigende Klimaschädlichkeit aus. Es wird jedoch weiter massiv in Straßen investiert, Schienenstrecken werden ausgedünnt und Bahnhöfe stillgelegt. Nur in große Prestigeprojekte der Bahn fließen Milliarden.

Die LINKE tritt für eine sozial-ökologische Verkehrswende ein. Dies bedeutet vor allem eine Stärkung des öffentlichen Verkehrs - insbesondere auf der Schiene. Mobilitätsbedürfnisse aller befriedigen heißt dabei auch, die Bahn in die Fläche weiterzuentwickeln, stillgelegte Strecken wieder auszubauen und zu ergänzen, Barrierefreiheit in den Zügen und Bahnhöfen zu gewährleisten und bundesweit Sozialtickets einzuführen.
Die LINKE sieht daher den Prozess, der mit der Abschaffung des Interregios begann, sehr kritisch: Menschen mussten erst auf den teureren IC umsteigen und nun werden immer mehr Mittelstädte vom Fernverkehr abgekoppelt. Diese Entwicklung muss umgekehrt werden. Ob im konkreten Fall Hameln nun der Anschluss ans IC-Netz sinnvoll ist oder die Wiedereinführung günstigerer Fernzüge wie der Interregio, hängt von der Planung des Streckenausbaus und neuer Strecken sowie dem Gesamtfahrplan ab. Bei letzterem treten wir für einen bundesweiten integralen Takt ein, denn oft sind gute Anschlussverbindungen bei den Umsteigebahnhöfen viel entscheidender als die Geschwindigkeit der Züge.

Die "Weserbahn" (Elze-Löhne) wurde erst ab den 90er Jahren auf ein Gleis zurück gebaut und ist immer noch nicht elektrifiziert. Sie steht damit ganz im Zeichen einer verfehlten Verkehrspolitik. Strecken wie diese müssen ausgebaut werden, um ein attraktiveres Bahnangebot in der Fläche zu erreichen und um auch mehr Güterverkehr auf die Schiene verlagern zu können.
Im Vergleich zu höchst umstrittenen Projekten wie Stuttgart 21 sind die Kosten dafür zudem vergleichsweise gering.

Mit freundlichem Gruß,
Jutta Krellmann