Frage an Katarina Barley bezüglich Gesundheit

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Katarina Barley
SPD
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Frage von Wolf H. •

Frage an Katarina Barley von Wolf H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Barley,

Alle reden vom Umweltschutz, aber eine wichtige Umweltsünde wird überhaupt nicht angegangen.
Wenn man sich umschaut, ist die Natur mit einer Unmenge von giftigem Zigarettenkippen-Müll übersät.
Wenn man bedenkt, daß eine Kippe 40 Liter Grundwasser vergiftet, dann ist dringender Handlungsbedarf.
Würden Sie sich dafür einsetzen, ein Pflichtpfand auf Kippen zu erheben, damit die Kippen erst gar nicht in die Umwelt und die Meere gelangen.

Es wäre problemlos möglich, die Kippen zu sammeln und zum nächsten Pfandautomaten zu bringen, ähnlich den Pfandstationen für Plastikflaschen.
Ich bin überzeugt, damit wird der Kippen-Müll schnell der Vergangenheit angehören.
Die zuständigen technischen Anlagen hat die Tabakdrogen-Industrie zu liefern, denn sie ist die Verursacherin.

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihr Interesse und Ihre Frage.

Grundsätzlich sind Pfandsysteme ein sehr guter Weg um ökologische Kreisläufe zu stärken und die Belastung der Umwelt zu verringern. Dabei muss der ökologische Nutzen immer größer sein als der wirtschaftliche und finanzielle Aufwand zum Aufbau eines solches Systems. Ob Ihr Vorschlag zielführend ist, gilt es zu prüfen.

Denn eines ist klar: Handlungsbedarf besteht. Zigarettenkippen tragen massiv zur Verschmutzung unserer Umwelt bei. Wir wollen und müssen weg von der Wegwerfkultur. Da ist auf europäischer Ebene ein wichtiger Schritt gelungen. Die EU hat in ihrer „Single-Use-Directive“ vorgesehen, dass Hersteller von bestimmten Einwegplastikartikeln sich künftig an den Kosten für Reinigungsmaßnahmen, die durch das Wegwerfen ihrer Produkte nötig werden, beteiligen müssen wie z.B. die Zigarettenindustrie an dem Sammeln von Zigarettenkippen.

Die Hersteller werden sich also an den Kosten der Reinigung von Parks oder Stränden beteiligen müssen.

Aber natürlich sind alle Raucherinnen und Raucher in der Pflicht, ihre Zigarettenreste ordentlich zu entsorgen. Um dies zu erleichtern sollten die Hersteller die Kommunen finanziell dabei unterstützen, Aschenbecher dort aufzustellen, wo besonders viele Kippen in die Umwelt geworfen werden.

Mit freundlichen Grüßen
Katarina Barley, MdB

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