Sehr geehrte Frau Barley, wie ist Ihre persönliche Einstellung bezüglich gendergerechter Sprache?

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Katarina Barley
SPD
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Frage von Alina M. •

Sehr geehrte Frau Barley, wie ist Ihre persönliche Einstellung bezüglich gendergerechter Sprache?

Sehr geehrte Frau Barley,

ich möchte Sie gerne frage, wie Ihre Haltung zur gendergerechten Sprache ist. Denken Sie, es ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gleichberechtigung, da sich hiermit auch Menschen angesprochen fühlen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zugehörig fühlen, oder empfinden Sie die Debatte darum eher irrelevant bzw. deplatziert? Nutzen Sie eventuell selbst gendersensible Sprache in Form von Sternchen, Unterstrichen, Doppelpunkt oder lehnen Sie diese ab?

Über Ihre ausführliche Antwort bin ich sehr gespannt !

Mit freundlichen Grüßen
A. M.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau M.,

 

 

vielen Dank für Ihre Frage!

Sprache schafft Bewusstsein. Unsere Gesellschaft entwickelt sich stetig weiter und mit ihr sollte man sich immer wieder mal fragen, ob bestimmte Begriffe, Ansprachen oder Redewendungen noch zeitgemäß sind oder einer Anpassung bedürfen, um mehr Menschen gerecht zu werden. Ziel ist doch, dass sich alle Teile einer Gesellschaft in ihr wohl, sicher und respektiert fühlen. Dazu gehört es meiner Ansicht nach auch, Menschen, anzuerkennen und auf Augenhöhe zu begegnen, die sich nicht im binären System wiederfinden, indem man sie explizit mit anspricht.

Klar ist dabei, dass allein durch Anredeformeln harte rechtliche und gesellschaftliche Diskriminierungen nicht beseitigt werden und es darüber hinaus gesellschaftliche und vor allem politische Maßnahmen braucht, um diese zu bekämpfen. Dennoch sollte das nicht gegeneinander ausgespielt werden: Sprache schafft Sichtbarkeit und auch ein kleiner Schritt in die richtige Richtung hilft schon weiter.

Im Sprachgebrauch benutze ich selber meistens geschlechtergerechte Ansprache. Im Schriftverkehr variiert das noch: Oft benutze ich hier noch das zum Beispiel übliche „Damen und Herren“, aber greife auch zunehmend zum *-Stern. Dabei ist mir bewusst, dass es eine laufende Debatte über die Barrierefreiheit der verschiedenen Stile gibt. Meinem Team überlasse ich die Wahl. Manche bleiben da bisher bei binären Ansprachen, andere gendern durchgehend mit Stern, Doppelpunkt oder durch die Verwendung von zB Studierende, Teilnehmende etc.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Katarina Barley

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