Frage an Katja Kipping bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Portrait von Katja Kipping
Katja Kipping
DIE LINKE
Zum Profil
Frage stellen
Die Frage-Funktion ist deaktiviert, weil Katja Kipping zur Zeit keine aktive Kandidatur hat.
Frage von Michael C. •

Frage an Katja Kipping von Michael C. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Kipping,

zunächst einmal Vielen Dank für Ihr unermüdliches Engagement für soziale Gerechtigkeit und gegen völkerrechtswidrige Kriegsbeteiligungen. Leider ist das für einen Großteil unserer "Volksvertreter" ja nicht selbstverständlich.

Meine Frage bezieht sich auf das Bedingungslose Grundeinkommen, für das Sie seit vielen Jahren streiten: Wäre es nicht an der Zeit bzw. planen Sie, das BGE ersthaft und auch massiv als Wahlkampfinhalt zu thematisieren?

Die Wirtschaftskraft Deutschlands entspricht etwa 3000€/Monat für jeden Einwohner (BIP laut Statitischem Bundesamt geteilt durch Einwohner). Auch die Einkommensstatistik bestätigt diesen Wert. Welche Rechtfertigung gibt es denn noch, nicht wenigstens ein BGE von 1000€/Monat als Bürgerrecht zu fordern?

Sind die bestehenden Finanzierungs-Modelle denn nicht längst schlüssig genug darin, dass und wie es realistisch geht? Sollte die EU-weite Umfrage zum BGE, nach der etwa zwei Drittel der Deutschen die Einführung eines BGE befürworten (siehe https://www.grundeinkommen.de/23/05/2016/zweidrittel-mehrheit-der-eu-buerger-fuer-grundeinkommen.html ), nicht ebenfalls Anreiz genug sein, dessen baldige Einführung auch im bald beginnenden Wahlkampf zu forcieren?

Und wie könnten ich und andere BGE-Befürworter Sie in dieser Sache effektiv unterstützen?

Mit freundlichen Grüßen
Michael Conrath

Portrait von Katja Kipping
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Conrath,

besten Dank für Ihre Fragen, die ich gern beantworte.

Ich setze mich schon seit Jahren für ein Grundeinkommen ein. Mein präferiertes Konzept können Sie auf der Website der BAG Grundeinkommen in und bei der Partei DIE LINKE nachlesen.

Ob und wie das Grundeinkommen Bestandteil des Wahlprogramms der Partei DIE LINKE wird, hängt von der Entscheidung der Parteimitglieder ab, die das Wahlprogramm diskutieren und deren Delegierte das Wahlprogramm beschließen.
Das ist in den anderen Parteien auch so. Bisher hat keine Partei, die im Bundestag vertreten ist, das Grundeinkommen als Forderung im Parteiprogramm. Aber das kann sich ja ändern.

Sie fragen nach Unterstützungsmöglichkeiten: Kämpfen Sie mit der BAG Grundeinkommen und/oder mit der überparteilichen Grundeinkommensbewegung, z. B. mit dem Netzwerk Grundeinkommen dafür, dass das Grundeinkommen immer bekannter, die Forderung immer lauter wird.

Politische Änderungen müssen politisch erkämpft werden - das war schon immer so.

Mit freundlichen Grüßen
Katja Kipping