Sind Sie & Ihre Partei für eine stärkere Energiewände & schnelleren Ausstieg aus Kohle, Atom & Co? Sind Sie für Bitcoin als freie und gerechte Währung? Sind Sie für ein fortschrittliches Deutschland?

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Frage von Andreas K. •

Sind Sie & Ihre Partei für eine stärkere Energiewände & schnelleren Ausstieg aus Kohle, Atom & Co? Sind Sie für Bitcoin als freie und gerechte Währung? Sind Sie für ein fortschrittliches Deutschland?

Wind & PV muss stärker ausgebaut und der Ausstieg aus Kohle und Atomstrom weitergeführt (beide zu teuer, unsicher und umweltschädlich) & im Fall von Kohle massiv beschleunigt werden.
Einige haben Bitcoin nicht verstanden oder sehen sogar Böses darin, obwohl es das genaue Gegenteil ist: dezentral, hat keine zentrale Angriffsfläche, nicht zensierbar, sicher, frei, auf 21M begrenzt, Förderer erneuerbarer Energien (50-75% der Miner nutzen sie), zuverlässig (keine Ausfälle in 13 Jahren), der Ausweg aus der Umweltverschmutzung durch Konsum (sparen & Qualität lohnt sich wieder), nachhaltig, transparent, das heißt ungeeignet für Kriminelle (Bitcoin wird weniger für kriminelle Zwecke genutzt als der Dollar).
Ich möchte eine Partei, die für die Energiewende und nicht gegen Bitcoin ist. Vor allem das angeblich auf EU Ebene geplante Verbot von Hardware-Wallets ist ein No-Go, da es zu mehr Überwachung & Abhängigkeit von Dritten führt! Ich sehe es als mein Recht mein Geld selbst aufzubewahren.

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DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Kollbach,

vielen Dank für Ihre Frage. Meine Partei setzt sich für einen Ausstieg aus den fossilen Energieträgern und für eine konsequente Energiewende ein.

Richtig ist, dass in vielen Regionen der Welt die Möglichkeit anonymen Zahlungsverkehrs für Oppositionelle überlebenswichtig ist. Richtig ist aber auch, dass die Technologie mittlerweile erheblich für Spekulationsgeschäfte und Steuerflucht genutzt wird. Beides nehme ich ernst. Bei der Regulierung des Zahlungsverkehrs, darf man es sich aber nicht so einfach machen, die jeweiligen sozialen und ökologischen Folgen sowie Konsequenzen für die Finanzstabilität nicht auch zu betrachten. Da machen Sie es sich meines Erachtens etwas zu einfach.

Die Schätzungen des Energieverbrauchs des Bitcoin-Zahlungssystems liegen zwischen 115 TWh und 126 TWh pro Jahr. Das entspricht ungefähr dem Energieverbrauch der Niederlande. Auf Grund des Konstruktionsprinzips steigt dieser, da der Rechenaufwand für das Mining zunimmt. Professionelle Miner gehen daher dahin, wo der Strom und Rechenleistung billig sind. In der Vergangenheit war das häufig China. Der Energieträger war dort ganz überwiegend Kohle. Insofern sind gelegentlich zu hörende Verweise auf skandinavische Länder, in denen auf Grund billiger Wasserkraft (die ökologisch auch nicht unbedenklich ist) und geringeren Kühlkosten Mining betrieben wurde, nicht mehr in dem Maße zutreffend.

Deswegen gilt es weder Kryptowährungen per se zu verteufeln, aber eben auch nicht die Probleme, die sie mit sich bringen, kleinzureden. Unsere zuständigen Finanzexpertinnen und -experten in Fraktion und Partei tun genau dies.
 

Freundliche Grüße

Katja Kipping