Guten Tag Frau Leikert, unterstützen Sie die repressive Drogenpolitik Ihrer Partei? Wie stehen Sie zu dem Pharagraph 31 Absatz 6 SGB V und dem Umgang mit Cannabis Patienten in Deutschland? MfG

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Katja Leikert
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Frage von Andrea S. •

Guten Tag Frau Leikert, unterstützen Sie die repressive Drogenpolitik Ihrer Partei? Wie stehen Sie zu dem Pharagraph 31 Absatz 6 SGB V und dem Umgang mit Cannabis Patienten in Deutschland? MfG

Sehr geehrte Frau Leikert,
seit dem 2. Lebensjahr leide ich an ein rheumatoiden Arthritis. Mit 4 Jahren meldeten mein Eltern mich als Mitglied bei der Rheuma Liga e. V. an. Seit 2013 bin ich zertifiziert als Patient Partner und schule medizinisches Fachpersonal. In der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin engagiere ich mich seit 2005. Seit Januar 2021 werde ich mit Cannabis Blüten behandelt. Novalminsulfon und Tillidin kann ich deshalb weglassen. Meine Hypertonie hat sich normalisiert, sodass ich kein Blutdruck senkendes Medikament mehr brauche. Ich bin seltener im "Fight or Flight" eine Stressreaktion die entzündliche Prozesse bei Arthritis auslösen kann. Ich traue mir selbst wieder mehr zu. Durch die Branche wurde mir ein ausgezeichnetes Jobangebot gemacht, welches ich dankend angenommen habe. Ab Montag arbeite ich bei Adjupharm im Patientenbeirat. Wenn Sie sich im Bundestag für die Belange der Patienten einsetzen, dann bin ich Ihnen dankbar. MfG Andrea Schneider

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Sehr geehrte Frau S.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Nachricht. Gerne möchte ich Ihnen meine Ansicht schildern.

Erstmal freut es mich, dass Sie mit der medizinischen Cannabis-Therapie so gute Fortschritte gemacht haben. Mit Fokus auf die medizinische Anwendung der Hanfpflanze begrüße ich Forschungsansätze über innovative Darreichungsformen und Potentiale von Cannabinoid-Arzneimitteln.

Generell sehe ich den medizinischen Nutzen von Cannabis. Wie in § 31 Absatz 6 SGB V beschrieben kann der Einsatz des Wirkstoffes dort sinnvoll sein, wo andere Therapieformen nicht funktionieren oder nach Kosten/Nutzen-Analyse nicht nützlich sein würden. Bezüglich einer Übernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen planen wir als Union jedoch keine Änderung des bisherigen Rechtsrahmens. 

Wo es im medizinischen Bereich durchaus Sinn ergeben kann, diesen Ansatz verstärkt zu verfolgen, sehe ich den privaten Gebrauch als legale Droge nicht als erstrebenswert an. Als Union setzen wir auf Prävention: Egal ob legale Droge (Alkohol, Tabak. etc.) oder illegale Droge. 

Ich hoffe ich konnte Ihnen meine Sichtweise näher bringen.

Mit freundlichen Grüßen
Ihre 
Katja Leikert

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