Frage an Kerstin Köditz bezüglich Verkehr

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Kerstin Köditz
DIE LINKE
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Frage von Werner F. •

Frage an Kerstin Köditz von Werner F. bezüglich Verkehr

Wie wollen Sie den Radverkehr in Landkreis Leipzig fördern?
Wie setzten Sie sich dafür ein, dass die Radfahrer Vorfahrt vor Autos haben?
Finden Sie es richtig, dass an Kreuzungen und Einmündungen Radfahrer ihre Felgen und Reifen wegen Bordsteinkanten ruinieren müssen?
Finden Sie es richtig, dass Radfahrer und Fußgänger als Benutzer eines Kreisverkehres dem Auto die Vorfahrt gewähren müssen? Sollte es nicht so sein, dass ALLE Benutzer eines Kreisverkehrs Vorfahrt haben?

Über die Beantwortung meiner Fragen würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen
W. F.

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DIE LINKE

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Fragen beantworte ich wie folgt:

Frage 1: Wie wollen Sie den Radverkehr in Landkreis Leipzig fördern?

Wir wollen ein flächendeckendes Radwegenetz im ländlichen Raum errichten. Den Radwege- und Fahrradspurenanteil wollen wir bis 2024 auf 50 Prozent und perspektivisch auf 100 Prozent aller Bundes- und Staatsstraßen erhöhen. Wir werden überregionale Radschnellwege sowie Radstationen und überdachte Radabstellanlagen an allen Bahnhöfen und Haltepunkten schaffen. Zudem wollen wir Maßnahmen zur Radverkehrssicherheit treffen, die unter anderem die Bereiche Diebstahlschutz, höhere Radwegequalität und Verkehrssicherheit umfassen.

In den Kommunen wollen wir Car- und Bikesharing-Projekte unter anderem durch die Nutzung von Car- und Bikesharing in den öffentlichen Verwaltungen fördern. Wir werden Konzepte entwickeln, wie die Nutzung von Car- und Bikesharing im ländlichen Raum vorangetrieben und der Lieferverkehr mit Hilfe von Lastenfahrrädern ökologisch gestaltet werden kann.

Wir setzen uns zudem für die Erstellung und Umsetzung landkreisbezogener kommunaler Radwegekonzepte ein sowie für die Ernennung kommunaler Radverkehrsbeauftragter, welche die genannten Maßnahmen in der Verwaltung voranbringen und als Ansprechpersonen für die Bevölkerung bei Radverkehrsanliegen dienen sollen.

Frage 2: Wie setzten Sie sich dafür ein, dass die Radfahrer Vorfahrt vor Autos haben?

Radfahrer*innen nehmen genauso wie Autofahrer*innen gleichberechtigt am Straßenverkehr teil und haben sich an die Straßenverkehrsordnung zu halten und entsprechende Vorfahrtsregeln zu beachten. Mit fahrradfreundlichen Maßnahmen beispielsweise der Fahrbahnmarkierung oder der Ampelschaltungen kann Radfahrer*innen zusätzlich in bestimmten Bereichen Vorfahrt gewährt werden.

Derartige Maßnahmen gehören für uns zu einem attraktiven und sicheren Radverkehr auf dem Land und in der Stadt. Sie sind auf kommunaler Ebene zu regeln und dementsprechend in kommunalen Radwegekonzepten sowie durch die kommunalen Radverkehrsbeauftragten vorzusehen.

Frage 3: Finden Sie es richtig, dass an Kreuzungen und Einmündungen Radfahrer ihre Felgen und Reifen wegen Bordsteinkanten ruinieren müssen?

DIE LINKE setzt sich für mehr Barrierefreiheit auf allen Ebenen ein, auch im Bereich der Mobilität. Die Absenkung von Bordsteinkanten ermöglicht nicht nur Rollstuhlfahrer*innen das sichere Überqueren von Wegen, sondern ebenso Menschen mit Kinderwagen und Radfahrer*innen. Wir setzen uns daher in den Kommunen für eine flächendeckend barrierefreie Gestaltung der Gehwege ein, sowohl beim Neubau als auch nach und nach im Bestand.

Frage 4: Finden Sie es richtig, dass Radfahrer und Fußgänger als Benutzer eines Kreisverkehres dem Auto die Vorfahrt gewähren müssen? Sollte es nicht so sein, dass ALLE Benutzer eines Kreisverkehrs Vorfahrt haben?

Die Straßenverkehrsordnung sieht vor, dass abbiegende Autos die Vorfahrt der anderen gewähren müssen. Verlässt ein Auto den Kreisverkehr, biegt es ab und muss somit anderen Verkehrsteilnehmer*innen, ob zu Fuß oder per Rad, Vorfahrt gewähren. An Unfallschwerpunkten können entsprechende Fahrbahnmarkierungen und Verkehrsinseln die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer*innen erhöhen.

Mit freundlichen Grüßen,

Kerstin Köditz

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