Frage an Klaus-Peter Schulze bezüglich Politisches Leben, Parteien

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Klaus-Peter Schulze
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Frage an Klaus-Peter Schulze von Sonja N. bezüglich Politisches Leben, Parteien

Sehr geehrter Herr Schulze,

anlässlich des 75. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus habe ich mich mit 120.000 weiteren Menschen der Forderung der Holocaustüberlebenden Esther Bejarano und des VVN-BdA über eine Petition an den Bundestag angeschlossen, den 8.Mai zum Feiertag zu erklären. Diese Petition fand in Windeseile prominente Unterstützung durch Künstler, Überlebende des Naziterrors wie Hans Coppi und Abertausende Menschen in unserem Land. Meine Frage an Sie, welchen Beitrag leisten Sie als Bundestagsabgeordneter meiner Region, um die Forderung in einen Gesetzesbeschluß zu überführen?
Ich würde mich freuen, von Aktivitäten Ihrerseits in den heimischen Medien zu erfahren.

Mit freundlichem Gruß

Sonja Newiak

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Antwort von
CDU

Sehr geehrte Frau N.,

haben Sie vielen Dank für Ihre Anfrage, in der Sie mich um eine Stellungnahme bezüglich der Petition „8. Mai zum Feiertag machen! Was 75 Jahre nach Befreiung vom Faschismus getan werden muss!“ bitten.

In der Bundesrepublik Deutschland wird alljährlich am 8. Mai an das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa erinnert. Der 8. Mai markiert den endgültigen Untergang Hitlerdeutschlands und damit auch das Ende des Holocaust. Dieses Datum stellt zwar die Befreiung der Deutschen von der selbst installierten nationalsozialistischen Gewaltherrschaft dar, ist aber kein Tag der Freiheit, zumindest nicht für den einen Teil Deutschlands und erst recht nicht für Osteuropa.

So erklärte 1990 die Präsidentin der frei gewählten Volkskammer der DDR, Sabine Bergmann-Pohl, dass für alle Völker Europas, auch für das deutsche, der 8. Mai 1945 zwar ein „Tag der Befreiung“ gewesen sei. In Bezug auf die DDR müsse aber gesagt werden, dass „die Last unserer Geschichte“ über das Jahr 1945 hinausgehe. Deshalb stelle das Jahr 1989 eine neue Befreiung dar, die Befreiung dazu, „mit der Erinnerung an das Geschehene so ehrlich und wahrhaftig wie möglich umzugehen“.

Daher ist aus meiner Sicht der 8. Mai aufgrund seiner vielschichtigen Bedeutung nicht als nationaler Gedenktag geeignet.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Klaus-Peter Schulze MdB