Beim Lehrermangel müssen Fakten auf den Tisch. Lehrer, Eltern, Kinder haben Recht auf Transparenz. Was tun Sie, um die Situation in unserem Wahlkreis zu verbessern?

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Konstantin von Notz
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Frage von Bernd G. •

Beim Lehrermangel müssen Fakten auf den Tisch. Lehrer, Eltern, Kinder haben Recht auf Transparenz. Was tun Sie, um die Situation in unserem Wahlkreis zu verbessern?

Sehr geehrte Herr von Notz,

nach Schätzung des Deutschen Lehrerverbandes fehlen 40.000 Lehrkräfte. Nach Schätzung – denn valide Daten fehlen. Schulische Bildung ist ein verfassungsmäßig zugesichertes Grundrecht. Dafür muss die Bundesbildungsministerin die Verantwortung übernehmen, trotz Föderalismus und Kooperationsverbot.
Und es müssen Fakten auf den Tisch. Lehrer, Eltern und Kinder haben das Recht auf Transparenz. Wir können uns in der gegenwärtigen Situation (nach Corona und Zustrom aus der Ukraine) keine langwierige Gremienarbeit leisten, sondern brauchen eine schnelle Eingreiftruppe.

Der folgende Blogbeitrag fasst die Situation und die Forderungen an die Politik zusammen: www.das-macht-schule.net/lehrermangel.

Ich bin selbst Social Entrepreneur und Gründer der Plattform www.das-macht-schule.net und bitte Sie, sich mit aller Kraft um dieses Problem zu kümmern.

Vielen Dank und beste Grüße
Bernd G.

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Sehr geehrter Herr G.,

haben Sie besten Dank für Ihre Frage und das damit verbundene Interesse an meiner Arbeit. Über beides habe ich mich sehr gefreut. Selbst bin ich, wie Sie vielleicht wissen, in anderen fachpolitischen Bereichen unterwegs. Dennoch möchte ich gern versuchen, Ihre Frage zu beantworten. Als Bundespolitiker ist mein Handlungsspielraum in diesem Bereich jedoch sehr begrenzt, da Bildungspolitik historisch begründet in den Kompetenzbereich der Länder fällt. Allerdings tauschen wir uns natürlich von Bundesseite regelmäßig mit den Ländern aus, auch mit der Landesregierung in Schleswig-Holstein. 

Bereits in der letzten Legislaturperiode wurden von der Landesregierung in Schleswig-Holstein umfangreiche Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität des Lehrerberufs (z.B. durch die Einführung von A13 für Grundschullehrkräfte) sowie zur Gewinnung zusätzlicher Lehrkräfte (u.a. durch zusätzliche Studien- und Referendariatsplätze) ergriffen.

Nichtsdestotrotz gebe ich Ihnen vollkommen Recht: Der LehrerInnenmangel ist und bleibt die größte bildungspolitische Herausforderung, die es politisch weiterhin sehr entschlossen anzupacken gilt. Aus diesem Grund hat die schwarz-grüne Landesregierung mit der Allianz für Lehrerbildung ein Expertengremium eingerichtet, welches im Frühjahr 2023 Empfehlungen vorlegen wird, wie dem Lehrermangel langfristig und nachhaltig begegnet werden kann.

Mit besten Grüßen nach Reinbek!
Konstantin v. Notz

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