Frage an Kurt Duwe von Markus W. bezüglich Umwelt
Sehr geehrter Herr Duwe,
meines Wissens sind Sie auch umweltpolitischer Sprecher der Hamburger FDP. Wie stehen Sie zu den Umweltauswirkungen des Kraftwerks Moorburg?
Sehr geehrter Herr Weber,
vielen Dank für Ihre Nachfrage. Meiner Meinung nach gibt es folgende Umweltschutzaspekte beim Kraftwerk Moorburg zu beachten:
- Klimaschutz: Das geplante Steinkohlekraftwerk wird das Kraftwerk in Wedel sowie weitere ältere (klimaschädlichere) Kohlekraftwerke ersetzen und damit sich auch positiv auf die CO2-Bilanz auswirken. Bei der Option Kohle als Energieträger ist Moorburg in Norddeutschland prädestiniert, da dort wegen der Großstadtnähe ein hoher Anteil von Fernwärme ausgekoppelt werden kann. Eine Option Gas wäre nicht wirtschaftlich und besäße keine Versorgungssicherheit. Die erneuerbaren Energien werden leider in den nächsten Jahrzehnten nicht als ernstzunehmende Alternative in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen, um grundlastfähigen Strom zu liefern.
- Luftqualität: Die gesetzlich geforderten Emissionsgrenzwerte werden nicht nur eingehalten, sondern für Schwefeldioxid, Stickoxid und Staub sogar um bis zu 50% unterschritten.
- Wasserqualität: Nach der ursprünglichen Planung war die abgegebene Wärmemenge in die Elbe geringfügig höher als die des alten Kraftwerks an gleicher Stätte. Die abgegebene Wärmemenge wird jetzt durch technische Verbesserungen (Laufwasserkühlung) noch weiter verringert, dass die Temperatur des Kühlwassers maximal drei Grad höher sein wird als das Elbwasser.
Gerade mögliche Auswirkungen der Kühlwasserentnahme und -einleitung auf die Sauerstoffverhältnisse im Fluss bei sommerlichen Trockenperioden sind für mich der entscheidende Punkt, ob das Kraftwerk genehmigungsfähig ist oder nicht. Darum geht es auch insbesondere im noch laufenden Genehmigungsverfahren.
Mit besten Grüßen
Kurt Duwe