Sehr geehrter Herr MdEP Lars Patrick Berg, wie stehen Sie zu dem neuen *Whistleblower-Gesetz* in Deutschland und zu der Einstufung in *Whistleblower* und >Denunziant<?
MfG Erhard J.
Sehr geehrter Herr. J.,
grundsätzlich begrüße ich das neue Gesetz. In den vergangenen Jahren passierte es viel zu häufig, dass diejenigen Menschen strafrechtliche Konsequenzen befürchten mussten, die Hinweise auf Verstöße gegeben haben.
Die EU hatte bereits 2019 eine Richtlinie erlassen, die darauf abzielte, Menschen besser zu schützen, die Hinweise auf Straftaten oder Verfehlungen in ihren Unternehmen geben. Deutschland wurde 2021 zurecht dafür gerügt, diese Richtlinie noch nicht umgesetzt zu haben.
Inwieweit das Gesetz dazu beiträgt, Korruption und Straftaten einzudämmen, wird davon abhängen, wie Unternehmen und Behörden es umsetzen werden. Von entscheidender Bedeutung wird sein, ob es mit dem Gesetz gelingt jeder Person, die einen Hinweis geben möchte, zu schützen.
Die Etablierung einer „Speak-up-Culture“ dient auch Unternehmen dazu, frühzeitig darüber informiert zu werden, ob sie einen Skandal vermeiden und Missstände auflösen können. Inwieweit das Gesetz zu mehr Transparenz beitragen kann oder Anpassungen erforderlich werden, muss sich in den kommenden Jahren zeigen.
Siehe auch: https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_van_Buitenen
Mit freundlichen Grüßen