Sehr geehrter Herr Förster,

zunächst einmal vielen Dank für Ihren Beitrag. Ich kann Ihre Verärgerung ohne Einschränkungen nachvollziehen: der Konsum von Drogen und die damit verbundene Beschaffungskriminalität verursachen jährlich enorme wirtschaftliche Schäden, von den Gesundheitsschäden ganz zu schweigen.

Da die Polizei allerdings dem jeweiligen Bundesland untersteht, kann mein Beitrag als Abgeordneter im Deutschen Bundestag nur von unterstützender Natur sein. Auch in den kommenden Haushaltsberatungen werde ich Kürzungen im Bereich der Vorbeugung und Aufklärung nicht zustimmen.

Allerdings möchte ich an dieser Stelle auch eine Lanze für die Beamtinnen und Beamten unserer Polizei brechen. Weißenfels ist im Bezug auf Drogen neben Bernburg sicherlich einer der Brennpunkte in Sachsen-Anhalt. Dennoch ist es im Jahr 2006 gelungen, die Drogendelikte nach Allzeithochs in den vorhergehenden Jahren besser unter Kontrolle zu bekommen. So sind im Bereich der PD Merseburg 2006 bei allen Drogenarten erhöhte Sicherstellungsmengen zu verzeichnen gewesen. Bei den harten Drogen, wie Heroin und Kokain haben sie sich fast vervierfacht. Ich deute dies als eindeutiges Signal für einen verbesserten Kampf gegen den Drogenmissbrauch.

Es bleibt allerdings festzustellen, dass fast zweidrittel aller Tatverdächtigen (Cannabis macht etwas mehr als 50 Prozent des regionalen Marktes aus) in der Altergruppe U25 zu finden waren, und ich damit wieder auf meinen Ansatz von oben zurückkommen möchte. Vorbeugende Maßnahmen sind unerlässlich wichtig, und werden von mir in vollem Umfang unterstützt.

Sehr geehrter Herr Förster, ich hoffe hiermit Ihre Frage umfassend aufgegriffen zu haben, sollten Sie weiterführende Fragen haben, stehen Ihnen meine Büros hierzu gern zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Maik Reichel, MdB