Lieber Marius,

vier Dinge sind ganz besonders wichtig beim Hochwasserschutz:

1. Flüssen wieder mehr Raum geben und ihnen dadurch bei Hochwasser mehr Möglichkeiten geben, die Wassermassen zu verteilen. Das geht natürlich nur in Gebieten, in denen dadurch nicht Ortschaften durch Überschwemmungen gefährdet sind. Landwirten muss selbstverständlich bei eventuellem Ernteverlust durch Hochwasser der Verlust ausgeglichen werden.

2. Anlage von Überschwemmungsflächen, die ganz bewusst überflutet werden dürfen.

3. Verbot der Bebauung in Hochwasser-gefährdeten Bereichen. Das gilt eigentlich jetzt schon, wird aber nicht überall konsequent durchgesetzt.

4. Und natürlich am wchtigsten: Massive und sofortige Minimierung der Treibhausgasemissionen um eine Zunahme der Starkniederschläge so effektiv wie möglich zu minimieren. Dazu gehört: Ein effektiver Preis auf CO2 mit 100 % Auszahlung an die Bevölkerung; Fokus auf Ausbau des Nah- und Fernverkehrs durch Rad, Bus und Bahn statt Fokus auf individuellen Autoverkehr; Förderung von gemeinschaftlichen Lebensweisen statt Förderung weiterer Einfamilienhaus-Wohnsiedlungen; Förderung von Reparatur und teilen, statt Neukauf, Förderung der Öko-Landwirtschaft., sofortiger Stopp der Subventionen für die fossile Industrie, Stopp der Kohleverstromung bis 2025, kombiniert mit massivem Ausbau der erneuerbaren - aber auch starkes Engagement in Suffizienz, etc pp.

Das Ganze müsste man natürlich verfeinern, mit Experten beraten, mit Landwirten und Naturschützern vor Ort die beste Lösung finden die für alle gut passt. Aber ich hoffe, das gibt dir schon mal eine Ahnung davon, was mir wichtig ist.

Herzliche Grüße,

Maiken Winter