Frage an Markus Gorges bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Markus Gorges
CDU
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Frage von Hans-Jürgen R. •

Frage an Markus Gorges von Hans-Jürgen R. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

Sehr geehrter Herr Gorges,

Sie versuchen im Bundeswahlkampf 2005 in unserem Wahlkreis eine Partei zu vertreten, welche ihrem Namen nach nicht nur demokratisch, sondern auch sozial ist. Nach den bisherigen Prognosen wird wohl die CDU Regierungsverantwortung übernehmen.

Wir hätten gern Ihren Standpunkt zur Absicherung der „Sozialen Marktwirtschaft“ in der jetzt globalisierten Welt und Ihre möglicherweise vorstellbaren und innerhalb der Legislaturperiode überprüfbaren Aktivitäten dazu gehört.

Die Gewerkschaft VERDI fordert ein „Soziales Gütesiegel“ für Unternehmen, die sich sozial engagieren, ihre Beschäftigten menschenwürdig behandeln und Arbeitsplätze erhalten. Wenn diese Vorraussetzungen nicht erfüllt würden, sollten die sieben Millionen Gewerkschaftsmitglieder und ihre Familien diese Unternehmen „von ihrem Einkaufszettel streichen“, wie es schon mehrmals erfolgreich in der US-Wirtschaft praktiziert wurde. Dieses riesige Käuferpotential könnte viel Marktmacht ausüben.
Zitat eines Verdimitgliedes: „Warum sollen wir denen die Geschäfte finanzieren, die uns das Messer an die Gurgel setzen?“.

Als Kandidat auf dem Wahlschein der CDU für die Harzregion Sachsen-Anhalt bitten wir Sie höflichst um eine Stellungnahme zu diesem VERDI-Konzept.
Stehen Sie mit Ihrer Person künftig im neuen Bundestag dafür, also legitime und unterstützenswürdige Regeln der Sozialen Marktwirtschaft, mitzutragen, oder den Neoliberalen Wirtschaftskurs des zukünftigen Koalitionspartners zu unterstützen?

Viele Ihrer Wähler sind in dieser Frage sicherlich Pro & Kontra.
Aber keine schnelle Beantwortung der Wählerfragen allgemein, kann nur für viele dann eventuell sein, kein Kreuz für die jeweilige Partei bzw. Person zu setzen.
Bitte verweisen Sie nicht wieder auf die Seiten Ihrer Homepage. Bei künftigen Meinungsbildungen im Deutschen Bundesstag wäre das auch nicht möglich.

Für Ihre schnelle Wähleranfrage bedanken wir un

Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Rönnecke,

zunächst möchte ich mich für Ihre Anfrage hier auf kandidatenwatch.de recht herzlich bedanken. Zu einigen Ihrer Fragen möchte ich gern Stellung nehmen. Nicht klar geworden ist mir jedoch, warum Sie als Einzelperson immer in der Wir-Form schreiben.

Mit Angela Merkel als Kanzlerkandidatin hat die CDU eine ausgewiesene Anhängerin der sozialen Marktwirtschaft und ihres Begründers Ludwig Erhardt aufgestellt. Mit den im Regierungsprogramm vorgestellten Ansätzen zur Reform der sozialen Sicherungssysteme und des Arbeitsmarktes gehen wir den Weg in eine neue Phase der sozialen Marktwirtschaft, die sich den internationalen Rahmenbedingungen adäquat anpasst, dabei aber gleichzeitig ein hohes Maß an sozialer Sicherheit bereithält.
Und auch mein Handeln in der Vergangenheit war immer vom Grundgedanken der Sozialen Marktwirtschaft geprägt. Ich persönlich lehne daher auch viele neoliberale Gedankengänge der FDP ab.
So werden auch meine Entscheidungen in der Zukunft weiterhin unter dem Leitbild des Kolpingwerkes "Verantwortlich leben, solidarisch handeln" getroffen.

Das Grundproblem, welches allerdings gelöst werden muss ist die erschreckende Zahl von 5 Millionen Arbeitslosen, als Bilanz der Schröderregierung. Daher werden sich alle Massnahmen nach dem dringend notwendigen Regierungswechsel dem zentralen Thema. "Vorfahrt für Arbeit" unterordnen. Alle arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen kommen auf den Prüfstand. Was sich als unwirksam erweist, wird abgeschafft; was Arbeitsplätze bringt, wird weitergeführt.. Das Motto der CDU Motto lautet „Vorfahrt für Arbeit“ weil wir der Überzeugung sind, dass unsere Gesellschaft sozial ist, wenn so viele Menschen wie möglich Arbeit haben.

Der von Ihnen beschriebenen Initiative der Dienstleistungsgesellschaft ver..di kann ich nicht viel abgewinnen. Zum einen gibt es keine international anerkannten sozialen Mindeststandards. Insbesondere die Entwicklungs- und Schwellenländer wehren sich gegen die Schaffung verbindlicher Sozialstandards, weil ihre Produkte schlagartig an Wettbewerbsfähigkeit verlieren würden. Sicherlich wäre es wünschenswert, wenn der hohe Standard westeuropäischer Sozialsysteme überall auf der Welt gelten würde. Aber ich habe meine Zweifel an der Durchsetzbarkeit eines „Sozialen Gütesiegels“. Heutzutage sind an einem Produkt oftmals sehr viele unterschiedliche Firmen und Zulieferer beteiligt, sodass die Boykottierung eines „Sündenbockes“ letztlich auch Firmen trifft, die Sie nicht treffen wollen.

Mit freundlichen Grüßen

Markus Gorges
Bundestagskandidat der CDU für den Harz