Frage an Markus Söder bezüglich Finanzen

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Markus Söder
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Frage von Edgar H. •

Frage an Markus Söder von Edgar H. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Dr. Söder.

In dem T-Online-Artikel v. 27.06. "Euro-Krise: Deutschland haftet mit 310 Milliarden Euro" steht:

"Weitaus teurer als 310 Milliarden Euro wäre aber ein Auseinanderfallen der Eurozone, heißt es demnach in dem Dokument des Finanzministeriums weiter. Eine Summe für dieses Szenario werde darin aber nicht benannt."

Jetzt kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen kann, dass die Zahlen für einen Ausstieg Griechenlands aus der Euro-Zone noch nicht errechnet wurden.

Erlauben Sie mir deshalb bitte zwei Fragen:

Mit welchen Kosten müsste die Bundesrepublik Deutschland rechnen, wenn Griechenland tatsächlich am Euro scheitern sollte?

Warum werden diese Zahlen zurückgehalten?

Für Ihre Bemühungen sowie Ihr Verständnis bedanke ich mich bestens im Voraus und verbleibe

mit freundlichen Grüßen

Edgar Haas

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Haas,

vielen Dank für Ihre Nachricht vom 03. Juli 2012 mit der Sie die Kosten eines Ausstiegs Griechenlands aus der Eurozone für Deutschland ansprechen.

Zunächst ist bezüglich des von Ihnen zitierten Artikels klarzustellen, dass die dort genannte Summe von rd. 310 Mrd. Euro Beträge enthält, die Deutschland zwar garantiert, die jedoch nicht zwingend tatsächliche Zahlungen aus dem Bundeshaushalt nach sich ziehen werden.

Sollte Griechenland die Eurozone verlassen, ergeben sich hieraus vielfältige Konsequenzen, auch für Deutschland. Auf Grund der Vielzahl von Variablen, die ein solches Szenario beinhaltet, sind die Kosten eines Austritt Griechenlands nur schwer zu bestimmen.

Dennoch erscheint das Risiko eines Austritts für die Eurozone beherrschbar. Griechenland stellt nur einen vergleichsweise kleinen Teil der Gesamtwirtschaftskraft der Eurozone dar. Angesichts der bereits notwendig gewordenen Hilfen und den Problemen des Landes bei der Erfüllung seiner Auflagen aus den Hilfspaketen ist zu befürchten, dass immense Kosten auf die Eurozone zukommen würden, wenn der bisherige Kurs beibehalten wird. Eine dauerhafte Alimentation des Landes darf es nicht geben.

Daher soll der Austritt Griechenlands aus der Eurozone nicht von vorn herein ausgeschlossen werden. Die Vorteile können die Risiken - insbesondere vor dem Hintergrund der erschreckenden Alternativszenarien - deutlich überwiegen.

Mit freundlichen Grüßen,

Dr. Markus Söder, MdL
Staatsminister

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