Sehr geehrter Herr Söder,

danke für Ihr Statement vom 18.2. auf meine Fragen vom 1.2.2015.
Es wimmelt jedoch nur so von Allgemeinheiten, so dass ich dringend nachfragen muss.
1. Es ist doch schlichtweg die Unwahrheit, dass Griechenland die 240 Milliarden erhalten hat.
Der größte Teil dieser Gelder ging doch umgehend an deutsche und französische Banken. Diese Banken haben in fahrlässiger und gieriger Weise Darlehen dem griechischen Staat gewährt, damit diese u.a. milliardenschwere deutsche Rüstungsgüter erwerben konnten. Tja, bis die Finanzkrise kam ...
Diese lukrativen Exporte waren doch auch ein Grund dafür, warum die deutsche Regierung weggeschaut hat, als sich die politische "Klasse" Griechenlands durch manipulierte finanzielle Strukturdaten in den Euro-Raum geschummelt hat.
Und dies war wohlgemerkt nicht die aktuelle Links-Regierung um Tsipras, sondern die konservativen Schwesterparteien von CDU/CSU.
Also tun Sie doch bitte nicht immer so als wäre Tsipras der Schuldige!
http://www.nachdenkseiten.de/?p=25072#more-25072
Wollen Sie diesen Sachverhalt ernsthaft bestreiten? Dann werden Sie doch bitte mal konkret!
2. Wenn Sie den Reformbedarf ansprechen... die sog. Troika war doch jahrelang im Land. Warum haben die nichts sinnvolles erreicht, etwa im Bereich der Steuerverwaltung? Was haben die jahrelang gemacht?
3. Ich habe den starken Verdacht, dass Griechenland gar keinen Erfolg haben darf. Weil nicht sein kann was nicht sein darf, nämlich dass eine Linksregierung erfolgreicher ist als ihre Vorgänger. Das könnte ja schließlich Nachahmer in Europa finden.
Ist es insgeheim nicht so? Seien Sie ehrlich ...
4. Leider haben Sie die Antwort verweigert, warum Sie nicht in gleicher Schärfe gegen den "guten" Europäer und größten Steuerverhinderer Jean-Claude Juncker auftreten, wie gegen die neue griechische Regierung.
Warum schweigen ausgerechnet Sie als Finanzminister im Fall Juncker?

In der Hoffnung auf konkrete Antworten
Manfred Burger