Sehr geehrter Herr Kehrle, 
vielen Dank für Ihre Mail und die von Ihnen gestellte Frage.
Als Abgeordneter der sozialdemokratischen Partei stehe ich persönlich hinter der Idee einer erhöhten Vermögensabgabe von sehr reichen Bürger*innen, wie etwa Multimillionär- oder Multimilliardär*innen. Meiner Auffassung nach müssen sich die Wohlhabendsten unserer Gesellschaft entsprechend ihrer Möglichkeiten an der Bekämpfung für wirtschaftliche und soziale Ungleichheit beteiligen. Das kann nur durch eine Umverteilung passieren. Das durch die Vermögenssteuer zusätzlich eingetriebene Geld soll dann in dringend notwendige Zukunftsinvestitionen fließen, von denen die Gesamtgesellschaft profitiert: sei es der bezahlbare Wohnraum in Großstädten, eine verbesserte Infrastruktur oder den Klimaschutz. Insgesamt handelt es sich hierbei um ca. 10 Milliarden Euro jährlich, die zur Verfügung stehen würden.
Eine solche Vermögenssteuer würde laut Vorschlag der SPD-Fraktion erst bei einem Vermögen ab zwei Millionen Euro greifen und somit nicht an falscher Stelle den Steuerzahler*innen zur Last fallen. Die Freibeträge für natürliche Personen (also Privatvermögende) würden dementsprechend festgelegt werden. Auch Unternehmen können darüber hinaus vermögensbesteuert werden.
Für eine Besteuerung vom Vermögen stehe ich im Übrigen auch unabhängig von der Coronapandemie.
Falls Sie noch mehr dazu lesen möchten, kann ich Ihnen einen ausführlichen Artikel auf der Website der SPD empfehlen, wo Fragen und Antworten zum Thema übersichtlich gebündelt sind: https://www.spd.de/aktuelles/vermoegensteuer/
Ich hoffe, meine Ausführungen konnten Ihre Frage beantworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Gerster