Frage an Martin Lindner bezüglich Arbeit und Beschäftigung

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Martin Lindner
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Frage von Dieter B. •

Frage an Martin Lindner von Dieter B. bezüglich Arbeit und Beschäftigung

innovationen und arbeitsplätze

sehr geehrter herr dr. Lindner
innovationen sind eine wesentliche voraussetzung zur schaffung und erhaltung wettbewerbsfähiger arbeitsplätze, der begriff innovation wird allerdings zu sehr auf schlüsseltechnologie und wissenschaft reduziert, damit werden innovationen aus dem unteren und mittleren technologiebereich vernachlässigt, sie sind aber für das wirtschaftliche überleben der klein- und kleinstbetriebe des verarbeitenden gewerbes in berlin besonders wichtig, wir beschäftigen uns seit vielen jahren mit erfindungen und wissen um die probleme der wirtschaftlichen verwertung in deutschland, wir wissen aber auch, dass andere länder, gerade skandinavien, den begriff innovation viel breiter fassen, die arbeitslosenquote in diesen ländern sieht dementsprechend aus, es gibt in deutschland eine indirekte Korrelation zwischen dem patentaufkommen pro einwohner (für das deutsche patent- und markenamt ist das ein indikator für die innovationskraft einer region) und der höhe der arbeitslosenquote, mit meiner frage wende ich mich an alle spitzenkandidaten der im abgeordnetenhaus vertretenen parteien, berlin hat die besten voraussetzungen zur effektiveren (breiteren) wirtschaftlichen verwertung von innovationen und könnte maßstäbe für die gesamte bundesrepublik setzen, meine fragen:
1. teilen Sie die auffassung der kfw (kreditanstalt für wiederaufbau), dass gerade kleinere unternehmen besondere probleme beim transfer von innovationen in ihr unternehmen haben ?
2. wenn ja, was beabsichtigen Sie in berlin dagegen zu tun ?
3. sind schlüsseltechnologien die wesentliche chance zur senkung der arbeitslosigkeit, oder brauchen wir mehr und wenn ja, was ?
für weitere informationen stehen wir gern zur verfügung,
mit freundlichen grüßen
dieter burmeister
genossenschaft inno – netz e.g.
erfinderclub ideenverwertung berlin

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Antwort von
FDP

Sehr geehrter Herr Burmeister,

gerade für die Klein- und Kleinstbetriebe ist wirtschaftliche Freiheit von besonderer Bedeutung. Je nach Auftragslage Mitarbeiter einzustellen oder bei Auftragsrückgang auch wieder ohne ein immenses Prozessrisiko entlassen zu können, geringere Belastung durch Lohnnebenkosten und Steuern und vor allem weniger Bürokratie wäre ein Zugewinn, der solchen Unternehmern wieder mehr Raum für ihr eigentliches Wirtschaften und das Entwickeln von neuen Ideen ließe.

Das Entwickeln neuer Ideen und die wirtschaftliche Verwertung solcher Innovationen krankt aber natürlich auch am sehr komplizierten Patentrecht mit seinem zeitraubenden Verfahren. Hier brauchen wir Reformen auf Bundesebene, die bereits Gegenstand von Anträgen der FDP-Bundestagsfraktion sind. So muss die Arbeitsteilung zwischen dem Deutschen Patent- und Markenamt und dem Europäischen Patentamt verbessert werden. Doppeltätigkeiten, besonders im Recherchebereich, sollten soweit wie möglich vermieden werden. Ziel muss es sein, dass Anmeldungen von Patenten schneller und günstiger werden. Angemeldete Patente müssen darüber hinaus eine höhere Rechtssicherheit erlangen, in Europa und weltweit. Letztlich müssen mehr Innovationen zum Patent geführt werden und hier in unserem Land zur Wertschöpfung beitragen. Im Vordergrund darf nicht ein aufwendiger administrativer Prozess stehen, sondern die Auszeichnung und die Anerkennung für den Erfinder, der das Produkt mit seinem Wissen, seiner Kreativität geschaffen hat.

Schlüsseltechnologien sind sicherlich die Zugpferde für Innovation und wirtschaftlichen Aufschwung. Um so freier jedoch alle Unternehmen agieren können, desto leichter siedeln sich im Umfeld solcher Großunternehmen kleine schnelle Betriebe an, deren Innovationskraft auf ganz anderen Gebieten liegt. Und die müssen wir schon deshalb pflegen, weil es vor allem der Mittelstand ist, der Arbeitsplätze schafft.

Mit freundlichen Empfehlungen

Ihr Martin Lindner